Warum AON?

  • Hallo in die Runde,


    ich möchte gern das Thema AON aufgreifen: Warum entscheidet sich ein Anbieter für AON und nicht für GPON? Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit der AON-Netze, auch in Hinblick auf Geschwindigkeiten jenseits von 1 Gbps?

  • Das werden ganz pragmatische Entscheidungen sein. Gibt es bereits ein Operating für die AON-Topologie, die skaliert werden kann? Dann wird der Provider sicher keine andere Topologie aufbauen. Vom Tiefbau gibt es sowieso keinen Unterschied zwischen AON und GPON. Deutsche Glasfaser als einer der größten GPON Provider belässt seine AON-Altstrukturen auch dabei. Darüber hinaus befinden sich die bei GPON benötigten Splitter im PoP von DG und nicht in den Distribution Points am Straßenrand.


    GPON ist das modernere Verfahren und weist einen niedrigeren Energiebedarf als AON auf, das spricht für GPON. XGS-PON (10 Gbps symmetrisch) wird beispielsweise in der Schweiz schon im FTTH-Ausbau verwendet, der Schritt nach vorn ist also bereits praxiserprobt. Die nächste Stufe ist NG-PON2 (40 Gbps). Im PON-Bereich gibt es schon eine klare Strategie. Was im AON Bereich geschieht, ist (mir) unklar. Zumindest habe ich da keine Roadmap gesehen.


    Als Pragmatiker würde ich sagen: AVM hat für die 5530 und 5590 folgende SFP-Module lieferbar: AON, GPON und XGS-GPON. Es wird schon einen Grund haben, warum es von den Berlinern kein 10 Gbps AON SFP-Modul gibt. Natürlich ist AVM nicht das Maß der Dinge, trotzdem macht das Fehlen nachdenklich.

  • Auf der AON(PtP) betriebsweise basieren die Backbone Netze. Da gehen heute schon 800G.

    Über 1 Faser wie im FTTH-Bereich üblich kannst du heute schon 100G realisieren.


    Was hohe Geschwindigkeiten/Latenz/Jitter angeht ist es die bessere Art.

    Latenz/Jitter wurde mit XGS-PON aber noch mal deutlich gegenüber GPON verbessert.


    Beides wird Aktiv weiterentwickelt und hat Zukunft.

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  • Ich glaube, dass es für den normalen Endkunden ziemlich egal ist.

    Erstens hat ja man meist gar keinen Einfluss darauf, was der einzige GF-Anbieter nutzt und zum Anderen ist die Infrastruktur dahinter entscheidender, ob sie die Last und Möglichkeiten von GF gerecht wird.
    Man hat ja auch gesehen, was so alles auf den alten Kupferkabel möglich war/ist.
    Einzig beim Komfort/Service sehe ich bei AON leichte Vorteile, aber wie oft wechselt der Endkunde seine Endgeräte. Erst, wenn sie kaputt sind oder er bekommt neue vom ISP für die schnellere Geschwindigkeit.
    PS: bei Energieverbrauch glaube ich auch nicht an einen großen Unterschied. Die GPON Technik braucht halt beim Kunden(ONT) mehr Strom als der einfachen Medienkonverter für AON. Das geht da aber unter. ;)

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  • PS: bei Energieverbrauch glaube ich auch nicht an einen großen Unterschied. Die GPON Technik braucht halt beim Kunden(ONT) mehr Strom als der einfachen Medienkonverter für AON. Das geht da aber unter. ;)

    Du benötigst auf Seite von Sender und Empfänger immer eine aktive Komponente. Durch das Multiplexing bei GPON bedient der erste "sichtbare" aktive Port im PoP mehrere Kunden und nicht nur einen. Die Energie- und damit Kostenersparnis gibt es nur beim Provider und nicht bei dir zu Hause. Es sei denn Du benutzt direkt an der Faser einen Glasfaser-Router und keinen ONT.

  • Die nächste Stufe ist NG-PON2 (40 Gbps). Im PON-Bereich gibt es schon eine klare Strategie.

    Naja, das sind 4x10G P2P Verbindungen und eher relevant für Mobile Backhauls, als Endkunden-FTTH.

    Der nächste Schritt ist Vendorabhängig, bei Nokia 25GPON, bei Huawei wohl 50GPON.


    Auf der AON(PtP) betriebsweise basieren die Backbone Netze. Da gehen heute schon 800G.

    Über 1 Faser wie im FTTH-Bereich üblich kannst du heute schon 100G realisieren.

    Da geht heute mit WDM-Multiplexing schon wesentlich mehr. Bei 800G sprechen wir von der maximalen Geschwindigkeit an einem Endport, nicht was man über Fasern transportieren kann.


    PS: bei Energieverbrauch glaube ich auch nicht an einen großen Unterschied. Die GPON Technik braucht halt beim Kunden(ONT) mehr Strom als der einfachen Medienkonverter für AON. Das geht da aber unter. ;)

    Ein ONT verbraucht in etwa gleich viel wie ein normaler Medienconverter, ein P2P Port in der CO jedoch fast 4x so viel Strom. Bei DG kommt da noch der höhere Splittingfaktor von 1:64 zu tragen, der den Strombedarf im PoP noch weiter nach unten drückt.

    (s. Seite 55)

    Studie GPON
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    Im ländlichen Raum wird doch auch manchmal mit der Reichweite argumentiert, AON soll da besser sein wenn einzelne Häuser weit vom Pop entfernt sind

    Hängt von der Optik ab. Die verbraucht dann aber auch ungleich mehr Strom und ist in der Anschaffung wesentlich teurer. PON deckt bis zu 30km ab, je nach Dämpfungsverlusten.

    Einmal editiert, zuletzt von alfalfa () aus folgendem Grund: 3 Beiträge von kingpin42 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

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  • Danke für die Beiträge! Interessant finde ich, warum die EWE nach der Gründung von Glasfaser Nordwest nicht einfach auch den verbleibenden eigenen Ausbau auf GPON umgestellt hat, sondern bei AON bleibt.


    Was würde denn in AON-Netzen gemacht werden, um schnellere Geschwindigkeiten als 1 Gbps anbieten zu können? Welche Endgeräte bieten sich auf Kundenseite an?

  • Was würde denn in AON-Netzen gemacht werden, um schnellere Geschwindigkeiten als 1 Gbps anbieten zu können?

    Zu AON vergleichbare Standards gibt es auch für deutlich mehr als 1 GBit/s. Das reicht für die nächsten paar Jahre. Für einige der Standards gibt es auch schon SFP Module, für die schnelleren wird das sicherlich irgendwann kommen, wenn es einen Markt dafür gibt.

  • Danke für die Beiträge! Interessant finde ich, warum die EWE nach der Gründung von Glasfaser Nordwest nicht einfach auch den verbleibenden eigenen Ausbau auf GPON umgestellt hat, sondern bei AON bleibt.


    Was würde denn in AON-Netzen gemacht werden, um schnellere Geschwindigkeiten als 1 Gbps anbieten zu können? Welche Endgeräte bieten sich auf Kundenseite an?

    Sei doch froh das du ein AON-Anschluss bekommst, würde ich jederzeit einem PON-Anschluss vorziehen.


    Bei AON musst du nur das SFP-Modul tauschen, bei dir und deinem ISP fertig. bei 25G+ evtl auch noch den Switch.

    Die Switche dürften schon 10G fähig sein.

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