IPv6 Unterwegs im Mobilfunknetz - 2020 wie schaut es aus?

  • Viele neue Glasfaserkunden, aber auch DSL-Kunden kleinerer Anbieter spüren es schon deutlich, wie auch an einigen Threads in diesem Forum zu sehen ist:
    IPv4 stirbt! Seeeeeeehr langsam, aber doch durchaus schon spürbar. Private Internetantschlüsse erhalten immer seltener eine öffentliche IPv4-Adresse auf der die eigenen Dienste erreicht werden können.

    Also auf nach IPv6!
    Eine große Hürde galt und gilt es jedoch noch zu überwinden, die Mobilität. Schließlich wollen wir dem Einbrecher ja auch von unterwegs aus beim Bude ausräumen beobachten :lol:.

    IPv6 in Mobilfunknetzen suchte man lange Zeit vergebens. Und auch öffentliche WLAN-Zugänge waren und sind immer noch selten mit IPv6 ausgestattet. Doch immerhin in den Mobilfunknetzen tut sich etwas! Die Telekom als großer Vorreiter an dieser Stelle hatte bereits Mitte/Ende 2015 mit IPv6 im Mobilfunk begonnen. Und danach? Tja... das war es dann auch schon. BIS Ende 2019.

    Nach nach viel Druck aus der Vodafone-Community hatte sich Vodafone endlich ab Mitte 2019 mit dem Thema IPv6 ernsthaft auseinandergesetzt. Seit etwa November 2019 wurde es dann endlich für Vodafone-Kunden (auch von Drittanbietern) langam ausgerollt. Inzwischen ist IPv6 im Vodafonenetz Bundesweit verfügbar.

    Lediglich seitens O2/Telefonica gibt es bis heute keine bekannten Bestrebungen darüber IPv6 in absehbarer zu implementieren. Dieser Twitter-Beitrag scheint die bisher letzte öffentliche Äußerung seitens O2/Telefonica zum Thema IPv6 im Mobilfunknetz zu sein... ...Für mich persönlich ein weiter Grund dieses Netz zu meiden.

    Ich bin mit meinem Drittanbieter-Prepaid Vertrag im Vodafone-Netz nun nach dem IPv6-Rollout vollstens zufrieden :). Nun kann ich wieder völlig problemlos von Unterwegs aus mit meinem Smartphone auf meinen Deutsche Glasfaser Anschluss zugreifen und das Licht zuhause ein- und ausknipsen :D. Und das ganz ohne Improvisation mittels SSH-Tunnel, Portmapper und co.

    Welche Erfahrungen habt ihr mit mobilen IPv6 schon gemacht?
    Ich fände mobiles IPv6-Internet für den Laptop noch interessant. Also müsste der LTE-Stick oder LTE-WLAN-Hotspot auch IPv6 untersützen. Kennt da jemand bereits passende Geräte?
    Und wie sieht es eigentlich im EU-Ausland aus? Dank kostenlosen EU-Roaming könnte ich mein Licht ja theoretisch auch von Malle aus ein- und ausschalten, wenn die Romaing-Verbindung IPv6 unterstützt ^^. Hat schonmal jemand auf IPv6 in europäischen Roaming-Netzen geachtet?

  • Ich finde IPv6 wesentlich besser als IPv4 und auch nicht so umständlich, wie viele meinen. Ich kann auf jedes Gerät im Heimnetz zugreifen(Jedes hat eine eigene Adress und nicht so wie bei public IPv4). Deswegen find ich IPv6 super und es soll standardisiert werden. Bin auch bei der DG und das mit dem IPv6 Subnetz ist schon was feines. IPv4 kann man sich ja auch über VPN schalten lassen. LG Hannes H.

  • Ich war bei der Telekom im IPv6Only Testprogramm mit drin. Inzwischen ist der entsprechende APN auch öffentlich:

    https://telekomhilft.telekom.d…-der-Telekom/ba-p/4254741


    Nutze jetzt seit knapp 1.5 Jahren unterwegs IPv6Only und habe keinerlei Probleme. Legacy IP wird per 464XLAT übersetzt. Unter Android kannst du ebenfalls einen Hotspot auf machen und du bekommst eine IPv6 Adresse, sowie eine private Legacy IP über WLAN (SLAAC). Das Android Gerät macht dann 464XLAT für den Hotspot.


    Die Telekom blockiert allerdings eingehenden Traffic inkl. ICMP, sodass das Datenvolumen nicht unverschuldet verbraucht wird.

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  • Glasfaser kommt irgendwann in mein Dorf und es wird nur CG-NAT angeboten (keine öffentliche IPv4 Adresse). Wenn ich unterwegs bin, muss ich damit rechnen, dass ich möglicherweise nur ein IPv4 Verbindung erhalte oder dass etwas anderes in der Netzwerktechnik suboptimal eingerichtet wurde.


    Meine Lösung ist es ein V-Server zu mieten (ab 1€ pro Monat) und diesen die Anfragen zu meinem Home-Netz weiterzuleiten. Die Anfragen werden auf ein Billige Raspbery Pi gesendet, er ist der eigentliche Tunnel Server.

    Die Software, die auf den V-Server läuft, ist Open Source (socat) und nimmt eine Umsetzung von IPv4 nach IPv6, zudem ist es auch möglich (ich habe eine eigene Domäne) die Adressen des V-Servers zu publizieren (es sollte auch mit ein Dyn-DNS gehen) und dafür zu sorgen, dass das Heim-Netz immer erreichbar ist.
    Außer der Socat Server würde auch ein eigenes Programm auf der V-Server laufen, der dafür sorgt, dass Adressen Änderungen an Anschluss der Provider sofort empfangen werden und, dass damit einem quasi unterbrechungsfreien Zugriff möglich ist. Natürlich ist ein weitere Progrämmchen, auf den Tunnel-Server im Hau notwendig. Die Software habe ich schon geschrieben. Bei Interesse bitte melden,, meine Programme sind/werden Open Source und kostenlos.
    Meine Tests zeigen, dass es ohne jeglichen Problemen laufen sollte

    PS: Ich nutze kein Windows, nur Linux aber die Tunnel Software (Wireguard) läuft auf praktisch jeder Plattform.

  • Ich verstehe noch nicht, wofür man da eigene Software schreiben muss?


    Ich mache es auch über einen V-Server. Darauf läuft ein OpenVPN Server, zu dem ein Raspi einen VPN Tunnel aufbaut. Weiterleitungen von der öffentlichen V-Server-IP auf Clients im Netz könnte ich dann einfach mit iptables machen.


    Ist nur üblicherweise nicht nötig, denn die Clients (Handys, Tablets, Notebooks) können ebenfalls einen OpenVPN Tunnel zum V-Server aufbauen und sind damit direkt im Netz.


    Allerdings gibt es inzwischen in allen deutschen Mobilfunknetzen IPv6. Beim Roaming oder in Hotspots kann es damit aber noch schlecht aussehen.

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  • Ich verstehe noch nicht, wofür man da eigene Software schreiben muss?

    ...

    OpenVPN ist im Vergleich zu Wireguard langsam. Auf der Raspi läuft auch Ip(6)tables. Die Zusatzsoftware dient lediglich dazu, das Socat-Prozess, im Falle einer Änderung der IPv6 des Heimnetzwerkes neu einzurichten.
    Zudem erlaubt meine Lösung das Anbieten von öffentliche Dienste.

  • Ich habe meinen Mobilfunkvertrag im Telefonica/O2 Netz bei einem Drillisch Tochterunternehmen, also im sogenannten "preissensitiven" Bereich.

    Obwohl nun alle Mobilfunkbetreiber seit einigen Wochen schon IPv6 unterstützen, war ich stets mit IPv4 unterwegs. Mittlerweile ist die ausschließliche IPv4 Nutzung mit Nachteilen behaftet, so daß ich diesen Zustand ändern wollte.


    Ist-Zustand

    älteres Motorola G5 Handy

    Android 11


    IP Version ermitteln

    WLAN Verbindung trennen

    Einstellungen -> "Über das Telefon"

    Nun bis zum Ende scrollen. Unter IP-Adresse sind nun die zugewiesenen Adressen sichtbar. Wird hier nur eine IPv4 Adresse angezeigt, dann bitte weiterlesen.


    IPv6 aktivieren

    Einstellungen -> "Netzwerk & Internet" -> Mobilfunknetz -> Erweitert -> Zugangspunkte (APNs) -> bei mir aktiv: "o2Internet" , Zugangspunkt bearbeiten

    Alle Einstellungen beibehalten bis auf: APN-Protokoll und APN-Roaming-Protokoll

    Bei diesen beiden Punkten war bei mir lediglich IPv4 eingestellt. Man kann jedoch zwischen IPv4, IPv6 und IPv4/IPv6 wählen!

    Beide Einstellungen nun auf IPv4/IPv6 ändern.

    Nun auf die drei untereinander liegenden Punkte oben rechts "klicken" und Speichern auswählen.

    Um die Verwendung der geänderten Einstellung zu erzwingen für einen Moment in den Flugmodus wechseln. Diesen anschließend wieder verlassen.


    Bei einer Ermittlung der IP Version sollte nun eine IPv4 und IPv6 Adresse angezeigt werden.


    WLAN wieder aktivieren.


    Angeregt für diese kurze Anleitung habe ich von Raspberry Pi mit Domain hinter Unitymedia Router (IPv6) erhalten.

    Dieser Erfahrungsbericht ist auch sonst lesenswert!

  • Beide Einstellungen nun auf IPv4/IPv6 ändern.

    Ich hab vor einiger Zeit mal mein Handy gewechselt. Anfänglich war in dem APN auch nur IPv4 aktiviert. Etwas später bekam ich dann diese typische SMS "Konfigurationsdaten werden gleich auf ihr Handy übertragen". Und der APN in dieser SMS war schon mit IPv4/IPv6, obwohl es von da an sicher noch ein halbes Jahr gedauert hat, bis IPv6 endlich funktionierte.

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  • Ich habe mich über die Berichte "geht bei mir" und "bei mir geht es nicht" gewundert und habe mich dann etwas mit dem Thema beschäftigt. Ich hoffe das von mir beschriebene Verfahren ist so generisch, das es auf jeden Mobilfunknetzbetreiber übertragbar ist. Auf die verwendeten Androidversionen und ggf. Hersteller-UIs habe ich natürlich keinen Einfluss. Die Motorola G-Serie hat jedoch ein nur minimal verändertes Android, daher sollte die Anleitung für viele passen.


    Offensichtlich sparen die MVNOs bei den Mitteilungen zur Konfiguration.

  • Hallo, ich hänge mich hier mal dran, auch wenn der Post schon alt ist.

    Ich bin nun endlich auch in diesem schnellen Internet. Von einer Leitung von 10mbit/s weg zu kommen war und ist herrlich.

    Nun zum Problem. Ich meine verstanden zu haben, dass ich bei der Deutschen Glasfaser nicht mit einer IPV4 Adresse ankommend in mein Heimnetz komme.

    Daher habe ich mir ein VPN mit WireGuard angelegt. Funktioniert super. Außerdem habe ich von vor der Deutschen Glasfaser ein DynDns. Über den komme ich nicht mehr von außen auf mein NAS. Wenn ich vom Smartphone eine VPN Verbindung aufbaue, funktioniert nicht nur die Kommunikation zum NAS via Interner IP, sondern auch mit dem DynDNS.

    So wie ich es bisher verstanden habe, liegt es daran, dass ich von außen mit dem DynDNS nur weiterkomme, wenn ich von einer IPV6 Adresse aus ankomme.

    Daher habe ich in den Einstellungen des Smartphones umgestellt auf IPV6.

    Trotzdem klappt es nicht. Wo liegt der Fehler?

    Mein Vertrag ist bei O2 (SiM.de)

    Wenn ich bei Internetseiten wie z.B. 'wie ist meine IP' schaue, wird mir auch eine IPV6 und eine IPV4 Adresse angezeigt.

    Ich hoffe die zwei Screenshots helfen etwas.


    Hat jemand eine gute Idee?

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  • Dein NAS muss seine eigene öffentliche IPv6-Adresse im (Dyn)DNS registrieren.

    Zum Beispiel als nas.meinefabelhaftedomain.de


    In der Firewall der FB musst du noch zulassen, dass eingehend auf IPv6 bestimmte Ports erlaubt sind.


    Ein paar Hintergründe, die vielleicht weiterhelfen, findest du hier, auch wenn es da explizit um die Freigabe via IPv4 geht.


  • Hallo Mob77,

    Danke für den Einwurf. Habe auch noch etwas mehr gelesen.


    Hier steht man solle auf die Webseite

    DigWebInterface.com
    Extensive web interface to dig
    www.digwebinterface.com


    Gehen und gucken was bei A und AAAA als Ergebnis rauskommt. Bei A Ist es leider eine IPV4.

    Das soll nicht so ein.

    (Wie ich es ändere, keine Idee)

    Die Ports habe ich bereits auf IPV6 gestellt. Da wurden dann zwei Einträge in der Fritzbox angelegt. Einer für IPV4 und einer für IPV6.

    Mir ist nicht klar, wie ich prüfe ob meine Synology (NAS) eine öffentliche Ipv6 hat oder nicht.


    Viele Grüße und Danke schon Mal für die Hilfe. Lese gleich mal weiter.

  • Was sagt denn ein

    Code
    ip a

    auf der Kommandozeile des DSM?

    Wenn das Prefix der IPv6 Adresse das deines Providers ist, dann ist das eine weltweit gültige IPv6-Adresse. Nun noch die Firewall des Routers für die Synology öffnen und damit ist ein Zugriff via IPv6 von jedermann möglich.

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  • Du kannst dann diese IP-Adresse händisch im DNS eintragen, aber ggf. ändert sich Prefix und oder Host-Anteil im Laufe der Zeit.


    Daher musst du mal schauen, welche DynDNS-Optionen die Synology anbietet. Diese kann dann auf Änderung überwachen und den Eintrag aktualisieren.

  • Ich hoffe, dass du damit mehr anfangen kannst als ich. Und vor allem nach dem ich verpixelt habe. Ich hoffe der Spagat zwischen zu wenig und zu viel Informationen ist mir gelungen!?

    Ansonsten sag mir einfach wonach ich genau gucken soll.

    mbo77 über die Einrichtung via VPS und 6Tunnel bin ich an anderer Stelle schon gestolpert. Schrecke aber momentan noch davor zurück. Mein Fall ist ja erstmal so, dass ich aus einem hoffentlich IPv6 Netz (Mobilfunk) Zugriff auf mein NAS haben möchte.

  • Deine IPv6-Adresse sieht gut aus, fängt mit 2a00:6020 an.

    Diese musst du mit einem AAAA Record im DNS registrieren.


    Nachtrag:

    Die ganzen Tunnel-Lösungen brauchst du natürlich nicht, wenn alles in IPv6 funktioniert.

    Sie sollen nur als Anschauungsbeispiel dienen.


    QuickConnect & DDNS | SRM - Synology Knowledge Center

    Ich selber nutze aber kein Synology-System, deswegen kann ich dazu nichts sagen.

    Zur Not kannst du den Eintrag erst mal händisch herstellen und die Funktion prüfen.

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  • Hi,


    ich meine auch das bereits getan zu haben.

    Hier der Auszug vom dyndns

    Auf der Hauptseite wird unter AAA aber nur die IPV4 angezeigt.


    Wie finde ich denn heraus, ob ich vom Smartphone aus wirklich die Voraussetzung erfülle mit der IPV6 reinzukommen?
    Wie in meinem ersten Post geschrieben, auf 'wie ist meine IP' wird eine IPV6 (siehe Bild) angezeigt. Ist damit die Voraussetzung seitens Smartphone zum Heimnetzwerk schon erfüllt?
    Ist es ein Problem, dass ich den DYNDNS-Eintrag nur im Router gemacht habe und nicht auf der Synology wo ich eigentlich hin möchte?


    Übrigens, ich habe auch in der Fritzbox- Übersicht auch stehen, dass DYNDNS verbunden ist.

    DynDNS
    aktiviert, XXX.dns.net, IPv4-Status: erfolgreich angemeldet, IPv6-Status: erfolgreich angemeldet

  • Also, ich kenne das DNS-Portal nicht. Aber ein IPv4-Adresse kann kein AAAA-Record sein, sondern nur ein A-Record (es heißt deswegen AAAA, weil es 4xA ist. IPv4 ist 32 Bit, IPv6 128 Bit. 4x32=128. Nerd-Spaß halt).

    Was zeigt denn ein nslookup an? Der sollte, falls korrekt gesetzt, beide Records anzeigen, so z.B.:


    Code
    nslookup www.heise.de
    Server:        127.0.0.53
    Address:    127.0.0.53#53
    
    Non-authoritative answer:
    Name:    www.heise.de
    Address: 193.99.144.85
    Name:    www.heise.de
    Address: 2a02:2e0:3fe:1001:7777:772e:2:85