Ist es sinnvoll den DSL-Anschluss neben dem Glasfaser-Anschluss weiter zu betreiben?

  • Ich habe bei mir seit langer Zeit DHCP vom Router abgezogen.

    Da kann ich recht einfach, auch via DHCP-Options, verschiedene Profile zuweisen.


    Bleibt das Problem des Leases, aber da reicht es aus, das Kabel kurz abzuziehen oder WLAN aus- und einzuschalten.

  • Eigentlich wird das Default-Gateway von DHCP automatisch mitgeteilt. Das würde ich ungern auf allen Geräten von Hand machen müssen, zumal unklar ist ob dann nicht eine neue IP geleast werden muss. Manchnal hat man nicht die Rechte oder weiß nicht sofort wie. Googeln geht dann auch nicht mehr (Netzwerk weg).


    Eine Lösung bei der beide Route völlig getrennt laufen erscheint mir stabiler. Auf dem Router mit dem schnellsten Internet läuft ein DHCP-Server, auf dem anderen nicht. Fällt eines der WANs aus wird der entsprechende Router vom Strom genommen und DHCP auf dem anderen ggf. aktiviert.


    Einziges Problem: IP-Lease. Lösung: ipconfig /renew (Windows), dhclient -r (Linux) oder einfach neu booten.


    Vielleicht ist es auch besser DHCP auf das NAS auszulagern statt auf einen der beiden Router.

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  • Sollte es mal zu einem Ausfall kommen, poche nicht auf schnelle Behebung, weil du geschäftlich drauf angewiesen bist. Die AGB sind da recht streng.


    Es gibt doch jede Menge Leute die ihren Privatanschluss für HomeOffice verwenden. Und da sollte ein Problem auch schnell behoben werden. Das sind dann Angestellte und keine Selbstständigen.

  • Hallo zusammen,


    ich bin ein "gebranntes Kind". Hatte zu Vodafone Kabel-Internet-Zeiten massive und monatelange Störungen, so dass ich mir irgendwann einen Flex-Tarif von 1und1 (DSL 100) hab zusätzlich schalten lassen. Der ist monatlich kündbar.


    Mittlerweile liegt in unserem Haus das Glasfaserkabel (inkl. HÜP + ONT) seit 3 Monaten, aber eine Aktivierung steht noch Seitens der DG aus. Keine Ahnung wie lange das dauert, wir sind im Ort noch in der Bauphase.


    Zwischenzeitlich habe ich mich vom Kabelinternet komplett getrennt und werde auch nur die Rufnummern von 1und1 zu DG portieren lassen. Das habe ich so bei DG hinterlegen lassen (ohne Kündigung des DSL-Anschlusses). Sobald alles sauber läuft kündige ich das DSL und setze dann auf ein LTE-Fallback mittels LTE-Stick und Fritzbox 5590.


    Grüße

    Mike

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  • Es gibt doch jede Menge Leute die ihren Privatanschluss für HomeOffice verwenden. Und da sollte ein Problem auch schnell behoben werden. Das sind dann Angestellte und keine Selbstständigen.

    Aber als Privatkunde hast du eben andere Servicelevel als Geschäftskunden. Da kannst du dann ja nicht erwarten, wie ein Business Kunde bedient zu werden. Wer einen Anschluss privat und zu Privatkonditionen beauftragt, kann nicht rumnölen, dass er ihn für Home Office braucht. Ob jemand seinen Anschluss für Home Office. Facebook oder Xhamster nutzt, spielt eben keine Rolle. Das ist Privatvergnügen und zurecht alles gleich wichtig.

  • Noch so als Hinweis wegen DHCP-Server und Wechsel zwischen WAN-Routern.

    Das wird mit IPv6 natürlich noch ein bisschen komplexer. Denn im Regelfall wird ein Client ein IPv6-Ziel nehmen, wenn verfügbar.

    Man muss also auch die Router Advertisements im Blick behalten. Aber auch die lassen sich in der Fritzbox steuern.


    Wenn man es noch transparenter machen will, dann mit sowas wie OPNsense etc. als Pseudo-Multi-WAN-Lösung. Da gibt es dann wenigstens per Session eine Load-Balancing/Fail-Over.

    Aber auch da muss ich mir bei Gelegenheit ansehen, wie man das mit IPv6 elegant löst.

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  • An Dual-WAN habe ich noch garnicht gedacht... dann werden automatischedie Bandbreiten beider Netze vereint und wenn eines ausfällt merkt man das ev. sogar garnicht.

    Ich benutze sowas (Dual-WAN mit dem 2. Port nur im Failover-Modus):


    (Den gibts auch mit SFP-Port für ca 100€)


    Meine VDSL ist eine reine Failover-Leitung. Sie wird gar nicht benutzt im Normalfall. Bei dir mit deinen 3 mbps macht Load-Balancing überhaupt kein Sinn aus meiner Sicht und macht die Sache nur komplizierter. Failover ist viel einfacher in der Konfiguration als Load-Balancing. Du willst z.B nicht, dass dein Fernseher ausversehen die DSL nutzt statt die GF. Wenn du Load-Balancing betreibst musst du das alles konfigurieren und im Auge behalten. Bei Failover läuft ALLES auf GF, bis GF nicht erreicbar ist.


    Für mich kommt manuelles Stöpseln nicht in Frage, da ich auch im Fehlerfall mein Netzwerk von Außen erreichen will. Für Manchen wird es aber eine Möglichkeit sein.

  • Eigentlich kann man das mit IPv6 sogar eleganter lösen. In den Router-Advertisements kann man die Präferenz festlegen, und damit quasi ein implizites Fallback in den Clients für den Fall eines Ausfalls bauen.

    Ja, wobei ich mir dabei noch nicht angesehen habe, wie ein Client damit umgeht.


    Stellt er bei zwei Adressen von sich aus fest, wenn eine nicht verfügbar ist, selbst wenn diese die höhere Prio hat?

  • Ja, so sollte es sein. Praktische Erfahrungen hab ich aber auch nicht.


    Von Windows weiß ich, dass es im Zweifel beide Verbindungen nutzt und die Geschwindigkeit addiert. So war es jedenfalls vor Jahren, als ich eine 4G Verbindung als "Nachbrenner" für ein langsames DSL nutzte. DSL kam über LAN, und Mobilfunk über WLAN, beides mit einer IPv6 Adresse. Bei Steam Downloads etc. wurden dann beide Verbindungen ausgelastet.

    Aber von anderen Systemen weiß ich es nicht.

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  • Ich benutze sowas (Dual-WAN mit dem 2. Port nur im Failover-Modus)

    Stöpseln kommt für mich auch nicht in Frage. Das Gerät sieht interessant aus aber wie wäre das Setup. Hier noch einmal die Geräte:

    - 1x Speedport W724 mit DSL Zugang ("WAN1")

    - 1x Speedport Smart4 mit GF-Zugang über ONT ("WAN2")

    - 1x TPLink Gigabit-Switch


    Hinter dem Switch liegen dann die Anschlussdosen und die Endgeräte.


    WAN1+2 kommen an den Switch. An den WAN1 kommen DECT-Telefone, sodass die 3 Mbps ev. noch genutzt werden. DHCP läuft standardmässig auf WAN2. Damit bekommen die Endgeräte IP-Leases deren Gateway ins Glasfasernetz geht. Sollte das ausfallen und die IP-Leases nicht mehr gelten ist das ein Problem der Endgeräte (wo es mMn auch hingehört).


    Was macht nun der ER-X? Würde man nun die beiden Routerund den Switch einfach alle zuammen an den ER-X hängen und dessen DHCP-Server nutzen?

  • Was macht nun der ER-X? Würde man nun die beiden Routerund den Switch einfach alle zuammen an den ER-X hängen und dessen DHCP-Server nutzen?

    Ja. Bei mir habe ich nur den ERX als Router im Betrieb. DHCP übernimmt er auch, also keine Probleme mit Leases falls WAN1 nicht erreichbar ist. Vorm ERX sind GF-ONT (WAN1) und DSL-Modem (WAN2). Hinter dem ERX ist der Switch. Wireguard habe ich extra auf dem ERX installiert, damit mein Netzwerk von Außen erriechbar ist, nativ im GUI unterstützt er nur openVPN und IPSEC. Das einzige was er nicht (mehr) macht ist DNS. Dafür habe ich 2x Rasperrys mit PiHole drauf. Relativ Leistungsfähig für 50€ ehrlich gesagt.


    Eigentlich hänge ich einer meiner Access Points (der im EG, der mir am wichtigsten ist) direkt am POE-Port des Routers, als Redundanz falls der Switch mal ausfällt (wenn der ERX mal ausfällt ist alles tot, für diesen speziellen Fall habe ich aber einen Zweiten Gerät mit der aktuellen Konfiguration parat aber das ist wirklich Geschmackssache.


    Der Router OS (EdgeOS) ist Vyatta basiert, also Linux. Man kann alles per SSH und CLI machen, also mehr als im GUI, obwohl man relativ viel im GUI machen kann. Zwangstrennungen sind nur per CLI einzurichten, nicht im GUI.

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  • Da ich meistens von zuhause aus arbeitet frage ich mich ob man den DSL-Anschluss nicht besser noch für 3-6 Monate behält. Falls das GF-Anschluss ausfällt (ist ja frisch verlegt) hätte ich noch DSL und wenn das ausfällt zur Not noch Mobilfunk.


    Stöpseln kommt für mich auch nicht in Frage. Das Gerät sieht interessant aus aber wie wäre das Setup. Hier noch einmal die Geräte:

    Für jemanden, der bis gestern noch nicht wusste, ob es eventuell besser sei, den DSL Anschluss noch für 3-6 Monate zu behalten, bist du heute bereit, recht großen Aufwand zu betreiben.


    Ich hätte das Ganze recht pragmatisch gelöst, wenn es hier nur um German angst geht.

  • Für jemanden, der bis gestern noch nicht wusste, ob es eventuell besser sei, den DSL Anschluss noch für 3-6 Monate zu behalten, bist du heute bereit, recht großen Aufwand zu betreiben.


    Ich hätte das Ganze recht pragmatisch gelöst, wenn es hier nur um German angst geht.

    Das stimmt. Wenns nur um diese 3-6 Monate geht lohnt es sich kaum in neuer Hardware zu investieren.

  • Das dachte ich ganz am Anfang. Nun habe ich den DSL-Vertrag aber 24 Monate verlängert. Siehe Seite 1: "Die Lösung ist nun klar: DSL behalten..."


    Der technische Aufwand ist nicht hoch denn GF und DSL sind bereits bis in den Serverschrank gelegt. LAN-Dosen zu legen und mit dem Patchfeld zu verbinden: das ist Aufwand. Dagegen ist das bisschen Routerverkabelung nichts. Macht man einmal und hat dann ein stabiles Internet.


    Damit es stabil ist muss man es aber verstehen. Geht nicht anders. Mir macht das sogar Spaß.

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  • Bei mir habe ich nur den ERX als Router im Betrieb. DHCP übernimmt er auch, also keine Probleme mit Leases falls WAN1 nicht erreichbar ist. Vorm ERX sind GF-ONT (WAN1) und DSL-Modem (WAN2). Hinter dem ERX ist der Switch.

    Also ist der ERX eine zentraler Hub im Netz der auf beide WANs Zugriff hat, mit einer statischen IP konfiguriert ist und einen DHCP-Server laufen lässt.
    Den Endgeräten im Netz gibst du vermutlich die statische IP des ERX als Gateway?


    Den ERX könnte man wahrscheinlich auch durch ein NAS ersetzen auf dem dann DHCP und DNS läuft (in meinem Fall eine Synology Diskstation DS1520). Die Synology hat 4 Netzwerkbuchsen an die man das ONT, den Speedport mit DSL und den Switch hängt (an dem dann alles andere hängt). Das NAS hätte eine statische IP die dann den Endgeräten per DHCP als Gateway übermittelt wird.

    Für die "German angst" =O wenn das NAS mal ausfällt kann man dann ja noch einen fertig konfigurierten ERX bereithalten.

    Käme das so hin?