Glasfaser im MFH ohne Leerrohre

  • Ich wollte mich mal schlau machen, was es zu beachten gilt bzw. was Leute in ähnlicher Situation im Nachhinein vllt. anders gemacht hätten.


    Ausgangssituation ist ein MFH ohne Leerrohre im Treppenhaus.

    Das Treppenhaus wurde vor 10 Jahren mal frischt tapeziert und steht an sich noch sehr gut da.


    Für die Verlegung der Glasfaser müssten also entweder Aufputzkanäle verlegt werden - wenn ich es recht verstehe aus Brandschutzgründen sogar zwingend aus Metall. Oder man schlitzt - was im Anschluss eine nicht ganz billige Komplettrenovierung des Treppenhauses erfordern würde. Eine Außenverlegung hinter den Regenrinnen wäre theoretisch auch möglich, ist aber unter den Eigentümern nicht sonderlich populär.


    Dazu gibt es noch ein weiteres Problem:

    in der Hälfte der Wohnungen existieren hinter den Eingangstüren weder links noch rechts Steckdosen für den ONT.

    Man müsste teilweise 5m aufputz innerhalb der Wohnung entlang der Wand/Decke, ehe man zu den angestammten Routerpositionen samt Steckdose käme.


    Ich grübel jetzt auch schon seit längerem, wie man diese Probleme lösen könnte, finde aber nicht wirklich eine zufriedenstellende Antwort.

    Stand hier vllt. schon mal jemand vor ähnlichen Problemen?

  • Im Bereich unserer Eingangstür im MFH gibt es auch keine Steckdose und die Position kommt auch nicht als Standort für einen Router in Frage, da extrem schlecht gelegen für WLAN und LAN-Anbindung, auch für Telefonbänkchen ist da kein Platz.


    Ich verlange eine vernünftige Positionierung von ONT/GfTA. Ein Bisschen Aufputz ist zu verschmerzen, Problem würde ich das nicht nennen, bzw. existiert halt nur im Kopf.

  • Bleibt ja nicht viel. Außen würde ich auch nicht wollen.
    Von daher würde ich mal anfragen was so eine Renovierung des Treppenhaus kosten würde. Ob das komplett sein muss, sei mal dahin gestellt. Vielleicht kann man es so gestalten, dass man z.b. die Leitungen in der selben Wand über alle Etagen verlegt und dann entsprechend nur diese eine Wand neu verputzt und vielleicht mit einer anderen Farbe versieht. Macht was her und man merkt nicht sonderlich, dass die anderen Wände 10 Jahre alt sind.

    Allerdings würde mich ein großer Kabelkanal mit allen Leitungen drin auch nicht sonderlich stören, wenn es einigermaßen gut gemacht wird.

    In den Wohnungen würde ich es entsprechend handhaben.

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  • Brandschutz im Fluchtweg (dazu zählt ein Treppenhaus) ist eine Sache, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen kann. Wenn Leitungsführungskanäle aus Metall (z.B. von Niedax aus Stahlblech) ausreichen, dann ist das sogar eine günstige Lösung!


    Für den Innenraum sind Kunststoffkanäle von OBO (15x30mm) eine gute Wahl, da diese auf der Rückseite Schlitze für Schrauben besitzen und es Innen-, Außenecken und Winkelstücke für diese Kanäle gibt, das sieht dann immer sauber aus. Wenn man Flachkopfschrauben für die Montage nimmt, ggf. noch eine Unterlegscheibe für die Innenseite des Kanals, dann verbiegt sich der Kanal auch nicht. Das erhöht den WAF ungemein.

  • Ich verlange eine vernünftige Positionierung von ONT/GfTA. Ein Bisschen Aufputz ist zu verschmerzen, Problem würde ich das nicht nennen, bzw. existiert halt nur im Kopf.

    Ich hab meinen Wohnungsflur vor wenigen Jahren erst frisch renoviert und möchte mir den ungern mit 5m langen PVC-Schienen ruinieren.

    Im Rückblick hätte ich bei der Renovierung einen Medienverteilerkasten setzten lassen sollen - allerdings hätte ich da auch nicht gewusst, wo die Faser später mal vom Treppenhaus her reinkommt und wäre dann u.U. auch auf die Schnauze geflogen.

    Wenn Leitungsführungskanäle aus Metall (z.B. von Niedax aus Stahlblech) ausreichen, dann ist das sogar eine günstige Lösung!

    Günstig ist es vorallem für die ausführende Firma, die das "kostenlos" machen will.

    Sieht mit Metallschienen halt hinterher aus wie ein Treppenhaus eines alten oder schlecht geplanten Industriebetriebes.

    Zitat

    Für den Innenraum sind Kunststoffkanäle von OBO (15x30mm) eine gute Wahl, da diese auf der Rückseite Schlitze für Schrauben besitzen und es Innen-, Außenecken und Winkelstücke für diese Kanäle gibt, das sieht dann immer sauber aus. Wenn man Flachkopfschrauben für die Montage nimmt, ggf. noch eine Unterlegscheibe für die Innenseite des Kanals, dann verbiegt sich der Kanal auch nicht. Das erhöht den WAF ungemein.

    15x30mm im Innenraum für 2x3mm Glasfaser? Da habe ich letztens 3x NYM-J darin verlegt.

    Ich weiß, die Präferenzen sind da verschiedenen, aber für mich sähe das hinter mehr nach Keller als nach Wohnung aus.


    Von daher würde ich mal anfragen was so eine Renovierung des Treppenhaus kosten würde. Ob das komplett sein muss, sei mal dahin gestellt. Vielleicht kann man es so gestalten, dass man z.b. die Leitungen in der selben Wand über alle Etagen verlegt und dann entsprechend nur diese eine Wand neu verputzt und vielleicht mit einer anderen Farbe versieht.

    Die Stellen, an denen die Glasfasern durchmüssen, sind vermutlich leider die langen Aufgangswände.

    Die Komplettrenovierung hat 5000€ vor 10 Jahren gekostet, dh. jetzt läge man vermutlich bei 8000€.

  • In der Wohnung könnte man auch mit Sockelleisten arbeiten die einen Hohlraum für Kabel haben, aber bitte nur zur Verlängerung von der am Eingang platzierten Dose bis zum Router weil das Risiko sehr hoch ist dass das Kabel beschädigt wird.

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  • Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus (16 Wohnungen) und hier wurde vor einem Jahr Glasfaser im Haus von der Telekom verlegt. Im Treppenhaus wurden weiße Kabelkanäle aus Metall (Brandschutz) verlegt. In meine Wohnung konnte die Glasfaser durch das Rohr, in welchem die Telefonleitung ist, gezogen werden. Das hat aber nicht in allen Wohnungen geklappt. Da ich den einzigen Glasfaseranschluss im Haus habe, kann ich nicht sagen wie es in den Wohnungen sein wird. Die anderen Wohnungen sind noch nicht angeschlossen. Das Glasfaserkabel liegt im Kabelkanal im Treppenhaus bis vor die Wohnungen. Wie ich gehört habe, sollen bei Fertigstellung Kabelkanäle in den Wohnungen verwendet werden, um an den entsprechenden Ort zu kommen. Das sind ca. 3 Meter.

  • Bei uns im MFH wird es genau so hässlich wie man es sich vorstellt. Im treppenhaus 30x30 Metallkabelkanal an der decke. Dann wird vom Erdgeschoss durch die decke in alle weiten Geschosse gebohrt. Von dem geht dann ein Kabelkanal in die Linke und einer in die rechte wohnung.


    Ich selber musste 7m Estrich im Boden aufstemmen um ein 10mm Pneumatikschlauch unterzubekommen. Die anderen sind zum großen teil nur Mieter. Da der vermietet kein Geld investieren möchte, kommt bei denen der 15x15 kabelkanal an der Decke zum einsatz.

  • Hallo,


    ich wohne auch in einem MFH und stehe vor einem ähnlichen Problem. Die Telekom will natürlich im Treppenhaus verlegen. Jedoch habe ich mir gedacht, dass es doch möglich sein müsste das Glasfaserkabel aus dem Keller im Rohr des Telefonanschlusses durchzuschieben (natürlich vorher das Kupferkabel rausziehen). Habe online etwas von QuikPush‐Kabel gelesen. Hat jemand damit Erfahrung und das von einem Elektriker legen lassen, bevor die Telekom Leute angerückt sind?

    Wenn alle Parteien im Haus diese Variante nehmen würden, könnte man sich die Metallkabelkanäle im Treppenhaus sparen.

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  • Quickpush beschreibt den Stecker bzw. dessen Montage. Das Kabel mag ja einen minimalen Biegeradius von 11 mm besitzen, jedoch musst Du die Maße eines SC bzw. LC Steckers berücksichtigen (ob APC oder UPC Schliff ist an dieser Stelle erst einmal egal). Der Stecker muss ja auch in das Leerrohr eingezogen werden.


    Der Elektriker hat zumindest ein geeignetes Kabelverlegegerät... Das Telefonkabel würde ich nie entfernen lassen. Erstens benötigt man das ggf. als Fallback, zweitens unterliegt das Kabel bis zur ersten TAE-Dose der Hoheit der Deutschen Telekom AG. Erst ab dem passiven Netzabschlusspunkt (hier: TAE-Dose) in der jeweiligen Wohnung fängt dein Hoheitsbereich an.

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    Der Elektriker hat zumindest ein geeignetes Kabelverlegegerät... Das Telefonkabel würde ich nie entfernen lassen. Erstens benötigt man das ggf. als Fallback, zweitens unterliegt das Kabel bis zur ersten TAE-Dose der Hoheit der Deutschen Telekom AG. Erst ab dem passiven Netzabschlusspunkt (hier: TAE-Dose) in der jeweiligen Wohnung fängt dein Hoheitsbereich an.

    Bei Eigentum ist es wohl die Entscheidung des Eigentümers, ob er die CuDA belassen will. Wenn es nämlich Eigentum des Netzbetreibers ist, hat dieser auch jegliche Verantwortung über die Qualität der verwendeten Kabel der NE4 und hat diese ggf. auch auf seine Kosten instand zu setzen bzw. gegen geeignete auszutauschen. Das tut die Telekom bei CuDA aber nicht. Die verweist für die NE 4 immer auf den Hauseigentümer als Verantwortlicher und Kostenträger. Nur der Anschluß des Kabels an den APL und die 1.TAE darf nur der Telkom beauftragte Techniker durchführen.

    Wenn ich als Eigentümer keine CuDA mehr benötige, lege ich sie tot oder enferne sie. Punktum.

  • Christian Schwarz-Schilling hatte vor Jahrzehnten die NE4 eingeführt, damit in EFH/MFH örtliche Anbieter die Verlegung, Anschlüsse und Betrieb von Kabelfernsehinfrastruktur durchführen dürfen. Damit sollte die damalige BP nicht auch hier bis zum Endkunden vordringen (müssen) und das mittlerweile angeschaffte Nebenkostenprivileg wurde eingeführt.


    Das öffentliche TK Netz endet am passiven Netzabschluss und das ist in diesem Fall die TAE-Dose. Alles was davor an Arbeiten durchgeführt wird, ist ein Eingriff in die öffentliche TK Infrastruktur, völlig gleich wer der Eigentümer ist.

  • Quickpush beschreibt den Stecker bzw. dessen Montage. Das Kabel mag ja einen minimalen Biegeradius von 11 mm besitzen, jedoch musst Du die Maße eines SC bzw. LC Steckers berücksichtigen (ob APC oder UPC Schliff ist an dieser Stelle erst einmal egal). Der Stecker muss ja auch in das Leerrohr eingezogen werden.


    Der Elektriker hat zumindest ein geeignetes Kabelverlegegerät... Das Telefonkabel würde ich nie entfernen lassen. Erstens benötigt man das ggf. als Fallback, zweitens unterliegt das Kabel bis zur ersten TAE-Dose der Hoheit der Deutschen Telekom AG. Erst ab dem passiven Netzabschlusspunkt (hier: TAE-Dose) in der jeweiligen Wohnung fängt dein Hoheitsbereich an.

    Es scheint so als ob die eine Seite des Quickpush Kabels jedoch keinen stecker hat, bzw. kann man den später installieren. Dadurch muss der evtl. Radius natürlich etwas größer sein. Evtl. in die Richtung 20mm, weil der das Ende (siehe Bild) länger als 11mm aussieht.


    Telefonleitung als Backup kommt bei mir nicht in Frage. Im Notfall habe ich ja noch Kabelanschluss.

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  • Der Biegeradius wird wesentlich durch die starre Länge bestimmt, nicht durch den Durchmesser. Der Durchmesser ist für die Größe der Löcher und des Kabelwegs entscheidend.

  • Am einen Ende des Kabels ist nur die Ferule ohne Stecker, dieser wird erst nach der Verlegung aufgesteckt. Das ganze hat den Vorteil das der gesamt Durchmesser geringer ist als mit Stecker.

    Hast du denn Erfahrung mit dem QuikPush Kabel und kannst diese hier mit uns teilen?

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  • Christian Schwarz-Schilling hatte vor Jahrzehnten die NE4 eingeführt, damit in EFH/MFH örtliche Anbieter die Verlegung, Anschlüsse und Betrieb von Kabelfernsehinfrastruktur durchführen dürfen. Damit sollte die damalige BP nicht auch hier bis zum Endkunden vordringen (müssen) und das mittlerweile angeschaffte Nebenkostenprivileg wurde eingeführt.


    Das öffentliche TK Netz endet am passiven Netzabschluss und das ist in diesem Fall die TAE-Dose. Alles was davor an Arbeiten durchgeführt wird, ist ein Eingriff in die öffentliche TK Infrastruktur, völlig gleich wer der Eigentümer ist.

    Was die Kontaktierung/Anschluß angeht gebe ich Dir Recht. Auch die 1. TAE stellt die Telekom bei CuDA.

    Für das Kabel ist aber der Eigentümer des Gebäudes bzw. der Eigentümer der WE kosten- und arbeitstechnisch verantwortlich.

  • Stimmt, obwohl es dein Eigentum mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten ist, darfst Du das Kabel jedoch nicht entfernen, da es Bestandteil des öffentlichen TK Netzes ist und damit wird deine Handlungsfreiheit gesetzlich beschnitten.

    Es gibt seitenweise juristische Abhandlungen über das Thema...

    Ich möchte dieses Thema nun gerne abschließen, da es mit Glasfaser nun gar nichts mehr zu tun hat.