Vorhandenes Leerrohr für Glasfaser mitbenutzen?

  • Guten Morgen zusammen,


    mein Name ist Christian & ich bin erst heute auf dieses sehr interessante Forum gestoßen :)


    Aktuell steht in meiner Heimatgemeinde gerade der Glasfaserausbau an und nun bin ich in Zuge dessen auf die Frage gestoßen, ob ich die Glasfaserleitung in meine vorhandene Mehrsparteneinführung einführen kann.


    Die Krux dabei ist folgende ... Alle 4 Sparten (Leerrohe) sind bereits befüllt und dahingehend meine Frage:

    Kann ich die Glasfaserleitung zusätzlich mit ins Leerrohr legen, z.B. ins Leerrohr der Telekom mit der Kupferleitung oder ins Leerrohr des Stromanschluss usw.?

    Innendurchmesser der Leerrohre = 78 mm.


    Viele Grüße & Danke für eure Info

    Christian

  • Moin Christian

    ich würde mal sagen: Alles eine Frage der Dichtigkeit bzw. Produkthaftung. Am Ende kann dir nur der Hersteller der Mehrspartenhauseinführung verbindlich sagen was mit seinem Produkt möglich ist.


    Gut möglich ist es z.B. das der Hersteller vorsieht das man das Spartendichtelement tauschen kann, so das mehrere Kabel/Pipes durch eine Einführung geführt und abgedichtet werden können.


    Grüße

    Christian

  • Servus Namensvetter ;)


    Danke für deine Antwort, ich glaube wir haben uns da nur etwas falsch verstanden.

    Mir ging es darum, ob es zu Problemen kommen könnte, wenn man Glasfaser und z.B. ein Telekom Kupferkabel zusammen in ein Leerrohr legt, also ob sich diese z.B. Gegenseitig stören könnten.

    Oder ob es Probleme beim Zusammenspiel von Strom & Glasfaser in einem Leerrohr kommen könnte?


    Grüße

    Christian

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  • Achso. Gut, das ist schnell beantwortet: Elektrisch/Magnetisch stören wird die Glasfaser definitiv nichts.


    Daher wird Glasfaser auch in großen Büro/Fabrikgebäuden bevorzugt verwendet, da Störungen durch Mitverlegung oder elektrische Potentialunterschiede rein physikalisch ausgeschlossen sind.

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  • Ich habe ebenfalls eine Frage zu einem vorhandenen Leerrohr, welches vom Keller in unsere Wohnung führt. Dessen Innenseite ist geriffelt. Man liest ja, dass dies idealerweise nicht so sein soll. Ist dies nur eine Empfehlung oder kann man das Rohr dann nicht verwenden?

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

  • Welche Leerrohre verwendet werden können, hängt von den Vorgaben des jeweiligen Netzbetreibers und oft auch von der Laune und dem Zeitdruck der Bauarbeiter ab. Wenn ein konfektioniertes Kabel durchgezogen werden soll, ist ein quergeriffeltes Rohr ("Wellrohr") problematisch, weil sich der Stecker leicht in den Rillen verkantet. Ein Kabel ohne Stecker zieht man mit einer Einzughilfe dagegen relativ einfach durch. Wenn das Rohr gerade ist oder nur eine nicht zu enge Biegung hat, sollte es auch mit einem konfektionierten Kabel gehen. Die Antwort ist also "es kommt darauf an".

  • Ist dies nur eine Empfehlung oder kann man das Rohr dann nicht verwenden?

    Kommt wie immer drauf an.

    Empfohlen wird ein geriffeltes Rohr deswegen nicht weil mindestens ein Stecker des Glasfaser-Patchkabels mit durch das Rohr muss.


    Wenn man sich jetzt mal so einen typischen LC oder SC Stecker ansieht, stellt man fest das die ganz schön eckig sind. Dinge mit Ecken und Kanten bleiben bei geriffeltem Rohr in den Rohrbiegungen gerne mal hängen da sie sich verkanten.


    Also unmöglich ist es nicht, aber insbesondere zu viele und zu starke Bögen sollten unbedingt vermieden werden wenn man nur Riffelrohr zur Hand hat.


    Und wer jetzt denkt "Dann ziehe ich das LWL-Patchkabel halt vor dem befestigen des Riffelrohrs ein.", der sollte bedenken das das Kabel jederzeit austauschbar sein sollte.


    @alfalfa: Na, da warste ne Minute schneller. :) Aber so hat @Sven immerhin direkt zwei nahezu gleiche Rückmeldungen.

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  • Im Keller wird üblicherweise ein Hausübergabepunkt gesetzt. An diesem wird dann ein Glasfaser-Patchkabel angeschlossen welches bis zum NT oder Router geführt wird. Die Glasfaser selber wird kein Problem mit dem geriffelten Rohr haben. Evtl. besteht die Gefahr, dass der Stecker am Patchkabel an der Riffelung hängen bleibt. Ist noch irgendein anderes Kabel im Leerrohr oder ist das Rohr wirklich Lehr? :D Je mehr schon im Rohr drin ist, desto schwieiger wird es. Wenn das Patchkabel (bzw. Patchfaser) es durch das Rohr geschafft hat, ist alles gut.

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  • Dessen Innenseite ist geriffelt. Man liest ja, dass dies idealerweise nicht so sein soll. Ist dies nur eine Empfehlung oder kann man das Rohr dann nicht verwenden?

    Wichtig ist, das der LC oder SC Stecker durch das Rohr von einem zu dem anderen Ende gelangt. Übliche Maße sind die folgenden:

    • LC Simplex - Breite 4,6mm; Höhe 10,45mm; Länge 49,5mm
    • SC Simplex - Breite 8,95mm; Höhe 8,25mm; Länge 56,1mm

    Bei mir läuft das Glasfaserkabel durch ein Wellrohr des Typs Fränkische FBY-EL-F 25, allerdings gibt es nur zwei große Radien (ich schätze den Biegeradius jeweils auf mindestens 20 cm) auf der Strecke von 10 Metern. Die In-House Glasfaserstrecke hat eine Gesamtlänge von etwas über 30 Metern und ich habe das Kabel auch selbst verlegt.


    Zunächst habe ich ein Würth Kabeleinzugsgerät durch das Wellrohr geschoben, als das andere Ende erreicht wurde, habe ich mit Kreppband ein Ende von einer dieser billigen Baumarkt Nylon Einziehhilfen befestigt und nun das Würth behutsam zurück gezogen. Es darf nur eine geringe Zuglast auftreten!


    Nun hast Du die Nylon Einziehhilfen im Wellrohr liegen. Den SC oder LC Stecker habe ich nun in einen Kunststoffgefrierbeutel getan und den Gefrierbeutel inkl. des darin befindlichen Steckers mit zwei Lagen Kreppband an die Nylon Einziehhilfe geklebt/umwickelt. Wichtig ist, das der Stecker plan an der Einziehhilfe anliegt und kein Spalt sichtbar ist.


    Jetzt kann das Glasfaserkabel durch das Wellrohr mit viel Gefühl eingezogen werden. Durch den Zwischenschritt mit der Nyloneinzugshilfe habe ich sichergestellt, das keine engen Biegeradien vorhanden sind, das hätte man bereits beim Zurückziehen bemerkt.


    Das war nun eine sehr ausführliche Beschreibung. Wenn ich fragen darf, welchen Durchmesser hat das vorhandene Wellrohr?

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  • Ja, 16 mm Durchmesser sind eine Herausforderung! Wenn es fast gerade verläuft, dann sollte es gehen. Leichte Biegungen werden vermutlich auch kein Problem darstellen. Evtl. kannst Du dir ja einen "Dummystecker" aus einem Vierkantstab anfertigen, mit 10 cm Abstand vom Ende einer Nylon Einziehhilfe befestigen und dann das Einziehen eines LC Steckers simulieren?

  • Ok, alles klar. Das hilft mir schon einmal für die Einschätzung. Mal sehen, wann wir denn überhaupt angeschlossen werden dürfen.

    Ich sehe gerade, dass die DG einen Innendurchmesser von 10mm (z.B. M16) verlangt. Aber ich denke, dass man das bei einer Begehung klären könnte.

  • Da wird jedoch von Elektrostangenrohren gesprochen, nicht von Wellrohren.


    Zitat

    Ein M16 Stangenrohr hat einen Innendurchmesser zwischen 13,7 und 14 mm. Ein M16 Wellrohr einen von ca. 10,2 mm. Bei letzterem bleibt die Rastnase des LC-Steckers schon sofort hängen. Allerdings wird bei DG der LC/APC Stecker für den Anschluss an den HÜP verwendet, der ONT und auch Gf-TA haben einen Anschluss für einen SC/APC Stecker und dieser passt gerade so durch ein M16 Wellrohr.

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  • Wenn es um die Deutsche Glasfaser geht: Für den Anschluss des Gf-TA an den HÜP wird nach diesem Bericht ein einseitig unkonfektioniertes Kabel verwendet, das im HÜP gespleißt wird. Dieses Ende des Kabels müsste man von oben nach unten auch durch ein relativ enges Wellrohr ziehen können.