Glasfaser Wir kommen (vielleicht) - Verkabelung HÜP, ONT, Router - Ideen und Hilfestellung

  • Hallo zusammen,


    unsere Stadt hat es endlich geschafft das Thema Glasfaser ins Rollen zu bringen und alle Interessierten hoffen, dass die 40% Hürde zum Ausbau genommen wird. Ausgewählter Partner soll hierbei Deutsche GigaNetz sein (man halte davon nun was man wolle aber so ist es nun).


    Ich selbst bin Glasfaser-Newbie und würde mich tierisch freuen von unser 50 Mbit Leitung der Telekom zu einem annehmbaren Preis auf eine 150 oder 300 Mbit Glasfaserleitung zu wechseln. Habe aber auch vor dem Ausbau schon so einige Fragezeichen in meinem Kopf und dachte mir: "Wer kann besser Helfen als die Schwarmintelligenz der Profis."


    Kurz zum Setup:

    • EFH - Reihenmittelhaus (KG, EG, OG)
    • Hausanschlussraum im Keller vorhanden (hier kommt wirklich alles an)
    • Büro liegt neben dem Hausanschlussraum im Keller
    • Haus in 2021 kernsaniert, dabei unterputz Cat7 Kabel aus dem Büro jeweils in die Flure EG + OG gelegt.
    • Vom Hausanschlussraum ins Büro geht ein Telefonkabel (ich meine wir haben Cat5/6 kann aber auch ein einfaches 8-Ader Kabel sein) genutzt und sollte eigentlich an den Hausanschluss der Telekom angeschlossen werden (bislang noch nicht umgesetzt)

    Der eigentlich Plan war:

    Hausanschluss Telekom --> Kabel --> Telefondose im Büro --> Router im Büro angeschlossen --> Je 1x AP EG und OG an die Cat7 Kabel --> Fertig


    Nun meine Frage zum ggf. neuen Setup mit Glasfaser:

    Der HÜP soll (so der Plan) in den Hausanschlussraum aber der Router bitte ins Büro, nun gibt es aus meiner Sicht mehrere Möglichkeiten:

    1. ONT auch in den Hausanschlussraum und über das Cat5/6 rüber ins Büro, Telefondose durch Cat-Dose ersetzen und Router an den ONT anschließen. Danach APs in EG OG wie ursprünglich geplant anschließen
    2. ONT ins Büro verlegen dazu müsste aber wieder ein neues Kabel diesmal Aufputz verlegt werden --> eigentlich keine Option weil wir extra alles unterputz haben wollten
    3. Einsatz einer devolo Giga Bridge (hat dazu jemand schon Erfahrungen)?

    Fallen Euch weitere Möglichkeiten ein bzw. welche der Möglichkeiten würdet Ihr priorisieren? Lohnt sich der Aufwand für 150/300 Leitung überhaupt oder sagt Ihr: "Pack den Router in den Hausanschlussraum und nutze ein Mesh" ?


    Ich bin über jede Anregung dankbar!

    Viele Grüße und Danke vorab!

  • Solange Du im Hausanschlussraum eine Steckdose für die Stromversorgung des ONT hast, wäre die Lösung Nr 1 das Einfachste.

    Lösung 2 hast Du ja letztlich selbst schon ausgeschlossen.

    Zu Lösung 3 kann ich nichts sagen, aber wenn Du schon ein Cat 7 Kabel vom Hausanschlussraum zum Büro hast, würde ich mir solche Lösungen sparen. Besser als das Cat7 wird das nicht sein.

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  • Haus in 2021 kernsaniert, dabei unterputz Cat7 Kabel aus dem Büro jeweils in die Flure EG + OG gelegt.

    Nach DIN 18015 gearbeitet? Wenn nicht, dann kann man den Planer nur bedauern. Denn den Fehler darf man an sich nur einmal machen. Hier werden Leerrohre für ITK vorgesehen. Der Verzicht darauf mündet in den Problemen, vor denen Du gerade stehst.


    Ich hoffe, das Ihr bei der Sanierung, insbesondere wenn auch die elektrische Anlage betroffen war, auch dieses berücksichtigt habt.


    Leerrohre helfen dabei, die gewünschten Leitungstypen verlegen zu können!

  • Hallo swi262,

    kannst Du das Kabel zwischen Hausanschlussraum und Büro vielleicht uns doch genauer beschreiben, evt. Foto vom Ende? Ist es nun nur ein 8-adriges einfaches Telefonkabel oder doch ein Cat 5/6 Netzwerkkabel? Das wäre wichtig für die Verbindung ONT im Hausanschlussraum zum Router im Büro.

    Danke.

    Gruß GF-Fan

  • Nach DIN 18015 gearbeitet? Wenn nicht, dann kann man den Planer nur bedauern. Denn den Fehler darf man an sich nur einmal machen.

    Warum muss man den Planer denn bedauern?

    Muss er mit rechtlichen Konsequenzen rechnen weil er sich nicht an die DIN18015 gehalten hat?
    (Spoiler: Nein, muss er nicht)


    Fakt ist das es bei Neu- oder umbauten EFH nur in den den seltensten Fällen einen dedizierten Elektroplaner gibt. Das ist doch meist eine Gemeinschaftsleistung des Architekts mit dem ausführenden Elektriker.

    Die wenigsten Bauherren werden auf einer Ausführung nach DIN18015 bestehen, denn sie ist deutlich teurer. Und die Kosten sind in den meisten Fällen der wichtigste Faktor.


    Kleines Beispiel aus der Praxis: Mein Bruder saniert gerade unser Elternhaus. Er hat überall wo Kabel neu Verlegt werden sollten, Leerrohr verlegt und danach NYM Einzeladern eingezogen.
    Als der Elektriker dann zum Verklemmen und umbauen des Sicherungskastens kam, hat er nur gegrinst und mit dem Kopf geschüttelt.
    Er fand die Ausführung absolut Top, sagte allerdings auch das er sowas fast noch nie gebaut hat, weil das niemand bezahlen will.

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  • Warum muss man den Planer denn bedauern?

    Muss er mit rechtlichen Konsequenzen rechnen weil er sich nicht an die DIN18015 gehalten hat?

    Weil er seinem Kunden jetzt, wir wissen ja nicht ob Leerrohre verwendet wurden, möglicherweise genau die Probleme eingehandelt hat, die man unter der Beachtung der DIN, Verwendung von Leerrohren für ITK Verkabelung, vermeiden wollte.

    Die wenigsten Bauherren werden auf einer Ausführung nach DIN18015 bestehen, denn sie ist deutlich teurer.

    Schlitzen muss man für Kabel und Rohre. Die Kosten unterscheiden sich nicht wesentlich. Ja. Die Materialkosten für das Leerrohr kommen dazu. Dafür spare ich mir die späteren Probleme.

    Eine Designer Badezimmer Armatur kann man später montieren, wenn sie nicht Unterputz sein soll. Die Verkabelung anpassen wird schwieriger.


    Als der Elektriker dann zum Verklemmen und umbauen des Sicherungskastens kam, hat er nur gegrinst und mit dem Kopf geschüttelt.
    Er fand die Ausführung absolut Top, sagte allerdings auch das er sowas fast noch nie gebaut hat, weil das niemand bezahlen will.

    Eben Eigenleistung. Dann geht das schon. Aber dafür fehlt den Meisten das Verständnis für die Notwendigkeit für diese Art der Ausführung.

    Wenn man dann aber in die Situation kommt (GF lässt grüßen) ist das Jammern groß.


    Das sind wahrscheinlich die selbe Art von Leuten, die heute argumentieren "mein DSL reicht mir doch" und auf den GF-Anschluß in der Vorvermarktung verzichten und sich dann in 5 Jahre wundern, warum sie für den GF-Hausanschluß dann 1000 oder 2000 Euro zahlen sollen und das auch noch so lange dauern soll.

  • Guten Morgen zusammen,


    vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Da ich den Beitrag gestern von unterwegs angelegt habe hier nun hier ein paar mehr Infos:


    Wir haben (in Eigenleistung) so ziemlich alles geschlitzt und verlegt. Nein wir haben für die Elektroleitungen keine Leerrohre verwendet, hatten aber einen erfahren Elektriker an der Seite der über die Planung drüber geschaut hat und sämtliche Querschnitte, Leitungslängen, Sicherungsautomaten und Anschlüsse begleitet hat. Der neuen Kasten im Keller inkl. Hauptanschluss wurde vom Meister gemacht, der Anschluss der neuen Unterverteilung auch vom Fachmann.


    Die Cat7-Kabel vom Keller (Büro) in Flur EG und OG wurden in Leerrohre gelegt, welche im nachhinein, mit dem Wissen jetzt, größer dimensioniert hätte um möglicherweise einfacher "nachzuziehen".


    Wie es immer so ist, ist nach 6 Monate Umbau und größtenteils Planung und Ausführung in Eigenleistung ist irgendwann das Blatt im Kopf so voll, dass sich dann doch Flüchtigkeit einschleicht wenn man doch gerne jetzt bald mal einziehen möchte.


    Folgende Verkabelung liegt vom Hausanschlussraum ins Büro (und hier nicht im Leerrohr X( :()

    • 10x0,6 - J-Y(ST)Y-Kabel

      EIA/TIA-568


    • RJ-45-Kabel (Blau) mit der Aufschrift EIA/TIA-568 (dieses ist im Büro aktuell auf einer TAE-Dose aufgelegt)

    Jetzt bin ich leider zu weniger Fachmann um herauszufinden, welchem Cat die Aufschrift EIA/TIA-568 entspricht aber wenn ich dem WWW trauen darf dann vermutlich Cat5 oder gibt es da noch andere Möglichkeiten?


    So nun zu den Folgefrage:

    1. Reicht dieses Kabel aus um den Anschluss folgendermaßen auszuführen:
      HÜP --> ONT --> Kabelstrecke Hausanschlussraum-Büro --> RJ-45-Dose --> RJ-45-Kabel --> Router
    2. Bis zu welcher Leistung (Mbit) kann ich mit dieser Variante arbeiten?

    Stromanschluss für den ONT im Hausanschlussraum ist vorhanden.


    Danke für Eure Mühe!

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  • Hallo swi262,

    Danke für Deine ausführliche Schilderung.

    Das blaue Netzwerkkabel ist auf jeden Fall das geeignetere für Dein Vorhaben als das Telefonkabel. EIA/TIA-568 beschreibt nur die beiden unterschiedlichen Varianten der Farbcodierung der verdrillten Adernpaare. Du benötigst für die Aussage der max. spezifierten Übertragungsgeschwindigkeit eine Angabe zum Aufbau dieses Netzwerkkabels. Steht da was dazu z.B. auf dem Kabelmantel?

    Schaue dann Mal unter https://de.m.wikipedia.org/wiki/Twisted-Pair-Kabel in die Tabelle. Dann weißt Du mehr.

    Wie in Deinem ersten Thread zu lesen war, planst Du einen Tarif mit 150 bis 300 MB/s. Welcher GF-Anbieter wird es werden?

    Gruß GF-Fan

  • Auch hier gilt, eine kleine Zeichnung sagt mehr als tausend Worte.


    Was ich verstanden habe: Vom Hausanschlussraum geht nur die Telefonleitung ab und zwar ins Büro nebenan.


    Diese Leitung ist für ein Netzwerk grundsätzlich ungeeignet.

    Mit ein bisschen Glück kannst du darüber Fast Ethernet (100 Mbps) fahren (dann nur 4-adrig auflegen). Besser und teurer wäre aber diese Lösung: https://business.devolo.de/giga-bridge-phoneline


    Der Fehler war, überhaupt noch Telefonleitung zu verlegen. Telefonie und DSL klappen wunderbar über Cat.7.


    Wenn du die Bastellösung mit der Bridge nicht möchtest (was ich nachvollziehen kann), wirst du noch mal an das Thema ran müssen. Egal, wo der ONT gesetzt wird.


    Auf dem Netzwerkkabel sollte irgendwo was Konkretes bzgl Cat. stehen.

    Cat.5e und Cat.6 sind für 1G spezifiziert, Cat.6a und Cat.7 für 10G.

  • Hallo mbo77,

    ich hatte verstanden, dass ein Telefonkabel UND ein Netzwerkkabel zwischen Hausanschlussraum und Büro liegt. Dann wäre doch alles prima, wenn das Netzwerkkabel nutzbar ist. Das Telefonkabel einfach links liegen lassen und braucht überhaupt in Betracht gezogen werden.

    Gruß GF-Fan

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  • So nun zu den Folgefrage:
    Reicht dieses Kabel aus um den Anschluss folgendermaßen auszuführen:
    HÜP --> ONT --> Kabelstrecke Hausanschlussraum-Büro --> RJ-45-Dose --> RJ-45-Kabel --> Router

    Ein ganz klares: JA


    Bis zu welcher Leistung (Mbit) kann ich mit dieser Variante arbeiten?

    Das Kabel hat 8 Adern, die sind verdrillt und es hat einen Schirm, also mindestens Cat 5e. Darüber sind 1GBit gar kein Problem wenn die Leitungslänge sich in grenzen hält (kleiner 50m).

  • Hallo mbo77,

    ich hatte verstanden, dass ein Telefonkabel UND ein Netzwerkkabel zwischen Hausanschlussraum und Büro liegt. Dann wäre doch alles prima, wenn das Netzwerkkabel nutzbar ist. Das Telefonkabel einfach links liegen lassen und braucht überhaupt in Betracht gezogen werden.

    Gruß GF-Fan

    Ja, deswegen bin ich ein Fan von Zeichnungen. ;)

    Wenn da Netzwerkkabel liegt, dann ist das natürlich eine Lösung.


    Aber ich zitiere mal aus dem ersten Beitrag:

    Zitat
    Haus in 2021 kernsaniert, dabei unterputz Cat7 Kabel aus dem Büro jeweils in die Flure EG + OG gelegt.Vom Hausanschlussraum ins Büro geht ein Telefonkabel (ich meine wir haben Cat5/6 kann aber auch ein einfaches 8-Ader Kabel sein) genutzt und sollte eigentlich an den Hausanschluss der Telekom angeschlossen werden (bislang noch nicht umgesetzt)

    Ich lese da nicht, dass Netzwerkkabel vom HWR zum Büro liegt, nur das besagte Telefonkabel.

  • Aber eine Ergänzung:

    Wenn HWR und Büro im Keller nebeneinander liegen, würde ich in den sauren Apfel beißen und eine Aufputzverkabelung vornehmen.

    Da gibt es Lösungen für Glasfaser, die nahezu unsichtbar verschwinden und lediglich eine 10mm Bohrung zwischen den Räumen erfordert.

    Selbst ein 10mm Aufputzkanal sollte im Keller und Büro nicht sonderlich stören und wäre die technisch sinnvolle Lösung.

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