Wie baut die Glasfaserplus Hausübergabepunkte? Indoor Verkabelung?

  • Hallo
    ich wohne hier im EFH mit einer zur Gewerbeeinheit umgebauten Einliegerwohnung. Es sind also zwei Wohn-/Geschäftseinheiten - nach Definition also noch kein Mehrfamilienhaus.

    Bei uns baut aktuell die Glasfaserplus als GPON-Netz aus. 1 Speednetrohr 7mm ist bereits in den Keller eingeführt, der HÜP aber noch nicht da.

    Nun möchte ich beide Anschlussdosen nicht am Ort der Hauseinführung haben und habe zwei 7mm Indoor-Mikrorohre bis zu den Wunschorten geführt/vorbereitet. In diese möchte ich selbst 4-fasrige G657A2 Leitung einziehen zur Vorbereitung.

    Ich frage mich nun, wie die Glasfaserplus (Bauvergabe dann wieder an Telekom, die dann wiederum 3 Subs beauftragt hat..) technisch den Übergabepunkt baut - aus deren Website lese ich ein "wir spleißen Steckverbinder auf die von Außen kommende Fasern". Würden die das auch auf der Indoor-Seite bei einer von mir vorbereiteten Leitung tun?


    Und wäre es nicht sinnvoller, die beiden 2x4 Fasern würden jeweils direkt zusammengeschweißt, dann wäre doch auch nicht so viel Verlust bis zur Teilnehmeranschlussdose und weniger störanfällig? Kann ich darauf drängen, oder hat der Monteur eh keine Wahl?


    Ich hoffe das hier auch ein paar Monteure unterwegs sind oder jemand der just Erfahrungen mit der Glasfaserplus gesammelt hat (viele scheint es da ja noch nicht zu geben)

    LG
    Erzknolle

  • aus deren Website lese ich ein "wir spleißen Steckverbinder auf die von Außen kommende Fasern". Würden die das auch auf der Indoor-Seite bei einer von mir vorbereiteten Leitung tun?

    Ich sehe bei dir mehrere Hürden.

    1. Die selbstverliebten Mikrokabelrohre. Glasfaserkabel werden dort eingeblasen und nicht eingezogen.
    2. Fusionsspleißungen werden üblicherweise nicht bei Fremdmaterial im FTTH-Ausbau vorgenommen.
    3. Die Spleißstellen sind mechanisch sehr empfindlich. Deshalb werden diese Stellen in Spleißboxen/Spleißkassetten besonders befestigt.

    Eine Inhouse-Glasfaservetkabelung, wie beispielsweise von Schnurz erwähnt, in üblichen Kabelleerrohren/Elektro-Stangenrohren/Kabelkanälen ist deutlich vorteilhafter, da bei geeignetem Durchmesser konfektionierte Glasfaserkabel mit Stecker auf beiden Enden verwendet werden können.


    Wie stellst Du das "zusammenschweißen" vor? Quasi Parallelübertragung auf 4 Fasern?

    Welche "Verluste" hast Du im Sinn?

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  • Vermutlich wird es wie HubeBube sagt am sinnvollsten sein. Patchkabel verlegen. Ich hoffe, das Mikrorohr ist nicht schon unter Putz.


    Ansonsten würde ich den Techniker fragen, ob die das Kabel "weiterblasen" können. Dazu muss dein Kabel da natürlich wieder raus.

    Da würde ich aber nicht drauf wetten.


    Gab es vorab keine Begehung, in der das besprochen wurde?

    Im Nachhinein ist das immer schwieriger.

  • Hallo
    vielen Dank für Eure ersten Antworten!

    Die selbstverliebten Mikrokabelrohre. Glasfaserkabel werden dort eingeblasen und nicht eingezogen.

    Diese werden aber im Glasfaser Guide ("Wissensspeicher") für MFH durchaus empfohlen, wenn kein Platz für größere Rohre ist - der ist bei mir nicht da ein M25, schon teilbelegt, mitverwendet werden sollte.


    Fusionsspleißungen werden üblicherweise nicht bei Fremdmaterial im FTTH-Ausbau vorgenommen.

    Kann ich verstehen. Von mir aus kann man die eingezogene G657A2-Leitung auch als Zugdraht für ein selbst gestelltes Mikrokabel verwenden - es ist noch per Hand ziehbar - oder ich besorg mir selbst jemanden der die verlegten Leitungen mit Pigtails bespleißt und durch misst - dafür müsste die Glasfaserplus aber mal mehr Angaben machen. Meine Leitung ist übrigens das Draka 250 drag & blow mit 4 Fasern G657A2, auch kompatibel zu G652.



    Wie stellst Du das "zusammenschweißen" vor? Quasi Parallelübertragung auf 4 Fasern?

    Welche "Verluste" hast Du im Sinn?

    Also natürlich das jede Indoor Faser auf eine Outdoor-Faser einzeln aufgeschweißt wird. Aber so ein Spleiß hat doch dann 0.01dB oder weniger Verlust, während eine Steckverbindung schnell bei 1.00dB und mehr sein kann? Ich verstehe halt nicht, warum man an einem Hausübergabepunkt so Steckverbindungen innerhalb der Box haben möchte - jedes Messgerät kann doch auch von der Gf-TA die Lokation einer Fehlstelle feststellen. Steckverbinder würde ich nur verstehen, wenn man einen zusätzlichen "Messort" haben will (wie z.B. im Koaxialnetz).



    Gab es vorab keine Begehung, in der das besprochen wurde?

    Nein, alles was da in Broschüren versprochen wurde ist vor Ort nicht passiert. Es werden irgendwann einfach Markierungen auf dem Bürgersteig angebracht (war bei mir der falsche Ort, habe ich korrigieren lassen - jetzt bin ich der einzige in der Straße bei dem die Kabelführung "gerade"/90° verläuft) - dann kommt der Bagger. Parkverbotsschilder wandern maximal Stunden vor Beginn.


    Einmal wollten sie schon die Faser von Außen einblasen, da war einer mit Telekomjacke dabei aber sehr wortkarg und das einzige was ich rausleiern konnte war, das das Haus angeblich mit 12 Fasern angeschlossen werden soll (alle anderen Häuser bekommen hier 4). Indoor war da noch kein Thema, die Kollegen mussten erstmal verstehen das ihnen noch eine Straßenkreuzung fehlte, das Leerrohr im Straßenkörper noch garnicht durchgängig ist.

    Also, was würdet Ihr raten, soll ich Pigtails beidseitig aufschweißen lassen? Notfalls kann man das am Tag der Installation auch wieder abschneiden, aber ich entgehe einem Gau das es "nicht geht". Ich hätte übrigens kein Problem mit Aufpreis bezahlen, sofern die Techniker es dann halt auch wirklich machen wie es hier nunmal auf Grund der Gegebenheiten sinnvoll ist

    LG
    Erzknolle

  • Die Schwierigkeit, die ich ebenfalls wie Schnurz sehe, ist diejenige, das der TK-Provider bis zum passiven Netzabschlusspunkt in der Verantwortung steht, da wird er keine kundeneigene Hardware anfassen wollen.


    Eine Lösung dafür wäre natürlich die Gf-TA in Blickrichtung vom HÜP abgehend vor deiner kundeneigenen Faser montieren zu lassen.


    Evtl. kannst Du ja die Techniker vor Ort bewegen "privat" zu spleißen. Trotzdem brauchst Du die oben erwähnte Spleißbox.


    Mach dir wegen der Dämpfung keine Gedanken. Bei einer SC/APC oder LC/APC Verbindung beträgt die Einfügedämpfung ca. 0,2 dB pro Stecker/Buchse-Kombination.

    Der Range ist groß genug, hier mal die Angaben von AVM:

    AON

    Sendeleistung: -9 bis -3 dBm

    Empfangsleistungsbereich: -3 bis -23 dBm


    GPON

    Sendeleistung: 0.5 bis 5 dBm

    Empfangsleistungsbereich: -3 bis -28 dBm


    XGS-PON

    Sendeleistung: +5 bis +9 dBm

    Empfangsleistungsbereich: -8 bis -29 dBm

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  • Vielen Dank.
    Ja, ich hatte auch überlegt ob man die Anschlussdose (oder vlt. können die ja auch eine OneBox verbauen?) direkt neben den HÜP packt. Doof wäre nur, wenn es zwei Dosen nebeneinander würden (für jede Einheit eine).

    Im Netz findet sich folgendes Angebot der Telekom selbst. Ob man das im Glasfaserplus Ausbaugebiet und auch als Vermieter für den zuk. Anschluss des Mieters bestellen kann? https://geschaeftskunden.telek…-netzebene-4-produktflyer

    Danke Euch für die Unterstützung
    Erzknolle

  • Also, die Dosen, sprich Gf-TA gehören in die Wohnungen.

    Bitte setz dich mit dem Unternehmen in Verbindung. Die sollten auch Informationen haben, welche Leistung zur Verlegung inkl und welche ggf aufpreispflichtig ist.

    Dann wird man dir auch sagen können, ob dein Rohr, nicht das Kabel, genutzt werden kann.

  • In einem EFH ist der Montageort der Gf-TA in der Wohnung quasi immer gegeben. Gleich wo die Dosen angebracht werden.

    Zitat

    Der Zugang zu öffentlichen Telekommunikationsnetzen an festen Standorten ist an einer mit dem Endnutzer zu vereinbarenden, geeigneten Stelle zu installieren.

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  • Obiges Zitat stammt aus §73 TKG. Da kann die Telekom in ihren Broschüren schreiben, was sie möchte.


    Von der technischen Seite spielt es allerdings auch keine Rolle, ob das kundeneigene Glasfaserkabel in die Gf-TA im Keller eingesteckt wird und das andere Ende in ein beliebiges Endgerät in einem anderen Raum.

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  • mbo77 Ich habe bereits 2x mit den Glasfaserplus Leuten telefoniert. Mein Eindruck: da sitzen gerade frisch geschulte Vertriebshotliner. Deren Konzept scheint zu sein, in den Keller kommt der HÜP und direkt daneben die Teilnehmeranschlussdose und das ONT. Von denen wird im Regelfall keine einzige Bohrung und kein Meter mehr als 3m vom HÜP verlegt. Also defacto nur im Hausanschlussraum. "Ab da kann man ja ein Kupferkabel bis zum WLAN-Router legen."

    Ich denke sobald der HÜP endlich hergestellt ist, wird es einen Installationstermin geben oder noch schlimmer es steht einfach jemand vor der Tür - ich möchte das dann aber soweit vorbereitet haben, das der Techniker nicht wieder unverrichteter Dinge von dannen zieht.

    Ich habe mir die verlinkten Produkte von Kaiser nochmal angesehen, und die scheinen sich auch durch ein 7x1,5mm Mikrorohr einziehen zu lassen. Lasse mir dann den HÜP und notfalls eine Gf-TA direkt neben den Hauseintritt setzen.

    Bei der Telekom selber wurde mir gesagt, das sei Partnerausbaugebiet und man müsse sich an den Partner (GF+) wenden. Auch wenn mir bisher keine anderen "Anbieter" auf dem entstehendem Netz bekannt sind.

    Danke Euch soweit, den Rest gilt es wohl abzuwarten.

  • Glasfaser Plus baut quasi analog zur Telekom. Dh:

    HÜP max 3m um die Hauseinführung.

    Gf-TA max 3m um den HÜP, es sei denn der Kunde bereitet den Leitungsweg vor, dann werden bis zu 20m Gf Kabel kostenfrei in den vorbereiteten Kanal verlegt.

    Hier reicht ein Kabelkanal mit 10x10mm und auch die Wand/Decken Durchbrüche müssen ca 10mm haben

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  • die Wand/Decken Durchbrüche müssen ca 10mm haben

    LC Stecker haben ein Außenmaß von knapp 10 mm. Da wird man arge Probleme bei einer 10 mm Wand/Deckenbohrung haben, den Stecker dort hindurchzuführen!

    Eine 20 mm Bohrung und darin ein 16 mm Elektrostangenrohre eingemörtelt, damit ist man auf der sicheren Seite.

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