Direktanschluss UDM Pro an DNS:NET mit SFP GPON

  • Einen schönen guten Abend,


    ich hoffe ihr seid schon gut in Vorweihnachtsstimmung und eure Glasfaser-Leitungen laufen :). Das ist mein erster Beitrag hier aber ich lese schon lange mit, da ich praktisch seit 2 Jahren daraufhin fi(e)ber, dass unser Einfamilienhaus endlich fertig ist und ich dort dann in den Genuss eines DNS:NET FTTH Anschlusses komme. Mittlerweile ist das Haus gebaut, die komplette DNS:NET Hardware installiert und der Anschluss aktiv. Leider bekomme ich mein gewünschtes Setup aber nicht zum Laufen.


    Natürlich habe ich vorher ausführlich alle bestehenden Threads studiert und eröffne hier nur notgedrungen ein neues Thema, weil mein Fall dann doch nirgendwo so richtig besprochen wurde. Es gibt diesen extrem hilfreichen Thread (danke an Phino, isdnsnetnett, HagbardBerlin & hoower für all die Versuche & Infos :thumbup: ) aber zwischendurch wurde dort dann auch noch OpenInfra, die liebe Gesetzgebung und andere DNS:NET Anschlüsse als meiner besprochen, weswegen ich damit nicht mehr weiterkomme (oder zu verwirrt bin).


    Situation:


    Ich habe hier in Brandenburg bei DNS:NET einen FTTH Anschluss gebucht mit Gigabit Down / 500k Up. Dieser wurde technisch umgesetzt mit einer Faser rein in meinen HWR und dort dann in einen passiven Übergabepunkt (Genesis FiberTwist F2115). Wie andere User ja schon festgestellt haben, ist das praktisch einfach nur ein Kasten in dem die Faser ankommt, umgewandelt wird auf einen SC/APC Stecker und da wiederum wird dann ein Deckel raufgeschraubt in dem ein aufgewickeltes Kabel ist, was dann am Ende aus dem SC/APC Stecker eine kleinere LC/APC Buchse macht (warum DNS:NET das macht, erschließt sich mir nicht - praktisch alle frei verfügbaren SFP GPONs sind mit SC und nicht LC, aber dazu später mehr).



    Mit dazu gab es eine FRITZ!Box 5530 inkl. FRITZ! SFP GPON. Dort rein geht dann ein LC/APC auf LC/APC Patchkabel aus dem Genesis und Internet läuft (mit den entsprechenden PPPoE Zugangsdaten). Meine Leitung arbeitet auf Wellenlänge TX 1310nm / RX 1490nm.



    Problem:


    Mein gesamtes Netzwerk-Setup besteht aus Ubiquiti Hardware. Von der UDM Pro SE bis hin zu den von vornherein als PoE Access Points geplanten APs (hab gar keinen Strom an den Netzwerkdosen aus dem Grund) ist alles von Ubiquiti. Die FRITZ!Box passt da also nicht rein. Double NAT und den ganzen Quatsch will ich umgehen und von daher will ich praktisch ein Setup Fiber To The Dream Machine bauen. In der Theorie (und anscheinend bei anderen Usern hier) sollte es so gehen, dass ich mir einen passenden SFP GPON hole, dort das Fiber Patchkabel aus der Genesis reinstecke und dann die PPPoE Zugangsdaten in die Dream Machine eingebe (als WAN 2). Genau das klappt bei mir nicht. Ich habe sowohl den empfohlenen Zyxel SFP da (Link) als auch den UFiber Instant von Ubiquiti (Link). Beide sollten mit den passenden Wellenlängen arbeiten, haben aber nicht die kleine LC Buchse sondern SC. Deshalb habe ich mir ein Patchkabel LC auf SC geholt (Link). Wenn ich dann alles verbinde und die Dream Machine entsprechend konfiguriere, passiert genau gar nichts. Die UDM Pro erkennt nichts auf dem SFP WAN (beide physischen Slots probiert) und es kommt keine Verbindung zustande. Ich frage mich daher, was ich falsch mache. Als letzten Test bevor ich bei DNS:NET eine aktive Fibertwist bestelle und kapituliere, habe ich nun nochmal ein SC auf SC Kabel bestellt mit dem ich dann direkt reingehen würde in die Genesis und so das 2 mal konvertieren auf LC und zurück sparen könnte. Bin mir aber nicht sicher, ob es daran liegt.


    Gewünschtes Resultat:


    Ich schaffe es auf direktem Wege aus dem Genesis per Fiber Patchkabel in einen SFP GPON in der Dream Machine reinzugehen und dort dann übers Interface via PPPoE direkt eine Internetverbindung herzustellen für die Dream Machine.


    Danke euch im Voraus. Ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir zu Weihnachten hier ordentliches Netz im Haus haben.


    Viele Grüße,


    Ole

  • Willkommen im Forum!


    Ist denn nicht hier die Lösung skizziert?

  • was dann am Ende aus dem SC/APC Stecker eine kleinere LC/APC Buchse macht (warum DNS:NET das macht, erschließt sich mir nicht - praktisch alle frei verfügbaren SFP GPONs sind mit SC und nicht LC, aber dazu später mehr).

    Nun die Erklärung wird die Folgende sein: Es wird eine FRITZ!Box 5530 geliefert, die ein LC/APC <--> LC/APC Kabel im Lieferumfang hat.


    So wie ich dich verstehe, funktioniert der Internetaccess mit der 5530 auch problemlos. Von daher liegen deine Herausforderungen schon mal nicht an dem Kabelweg bis zum Gf-TA, sondern sind danach zu verorten.

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  • Die UDM Pro erkennt nichts auf dem SFP WAN (beide physischen Slots probiert) und es kommt keine Verbindung zustande.

    Hierzu die Frage, ist damit gemeint, dass die Module nicht erkannt werden oder wird kein Signal auf der Glasfaser "gesehen" durch die Module.
    Beim ersten Punkt hat deine UDM auf SPF ein Problem, eher unwahrscheinlich.
    Beim Punkt 2 würde ich tatsächlich auf ein Übertragungsproblem auf den letzten Teil der GF-Strecke schließen. Da kann dann das neue Patch-"Kabel" helfen, weniger Steckverbindungen sind immer von Vorteil. Vielleicht hat auch dein anderes Patchkabel LC auf SC ein Kabelbruch/Produktionsfehler, GF-Kabel sind deutlich empfindlicher als die Kupfer-Teile.
    Die UDM ist extrem bescheiden, wenn es um Informationen zu den Schnittstellen auf der Oberfläche geht. Für notwendige Information muss man leider unter die Haube per SSH, da sollte man weitere Information zu den Modulen und dem Verbindungsaufbau finden.
    Wenn du eine SE hast, ist unter der Haube jetzt* schon Debian, du kannst grundsätzlich alle an Tools nachinstallieren.
    Ein sehr gutes Werkzeug ist der Midnigth Commander. Installieren auf der ssh - Konsole mit


    Code
    sudo apt-get install mc 

    Danach einfach mc eingeben. Damit kann man gut suchen, Dateien/Logfile betrachten, aber auch Dateien anlegen/editieren. Weitere Informationen zum System und wie man ihn installiert, dass er Firmware-Update übersteht, findest du im deutschen Ubiquiti Forum.


    * bei der Pro erst in der Beta 2.x

  • Vielen Dank für eure Antworten Phino & HubeBube. Habe heute weiter getestet und das andere Kabel ändert nichts. Was ich aber sagen kann: Die UDM SE erkennt zumindest den SFP GPON.



    Es gibt auch ganz wenig Datenaustausch.



    Ich denke als nächstes muss ich mich mit dem Logging befassen um vielleicht herauszufinden, was da schief läuft. Denke es ist was mit den Zugangsdaten oder dem Handshake.



    Frohe Weihnachten erstmal!

  • Hm, hast Du in Port 10 ein SFP-Modul (GPON Modul) und Port 11 ein SFP+ Modul (z.B 10 Gbps) ?


    In der UDM ist es nicht statthaft Module mit unterschiedlichen Standards/Synchronisierungstakten in Slot 10 und 11 zu verwenden. Entweder 2x SFP (maximal 1 Gbps, gilt auch für GPON) oder 2x SFP+ (Bandbreiten größer 1 Gbps, z.B 2,5;5;10).


    Dir und allen Mitgliedern wünsche ich ebenfalks ein schönes, friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest!

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  • Hm, hast Du in Port 10 ein SFP-Modul (GPON Modul) und Port 11 ein SFP+ Modul (z.B 10 Gbps) ?


    In der UDM ist es nicht statthaft Module mit unterschiedlichen Standards/Synchronisierungstakten in Slot 10 und 11 zu verwenden. Entweder 2x SFP (maximal 1 Gbps, gilt auch für GPON) oder 2x SFP+ (Bandbreiten größer 1 Gbps, z.B 2,5;5;10).


    Dir und allen Mitgliedern wünsche ich ebenfalks ein schönes, friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest!

    Also bei mir funktioniert dies mit der UDM Pro SE so von Anfang an (Dez. 2021).
    Port 11 SFP+ mit 10 GB per DAC zum nachfolgenden Switch/LAN.

    Port 10 ein SFP-Modul zu Ethernet mit 1 GB an dem zurzeit der Vigor/VDSL hängt.
    Am Port 9 hängt mein LTE Modem als Fallback mit 100 MB.

    Nicht durch die Device-Angaben irritieren lassen, damit hat die aktuelle Beta, genau wie mit der Topologie ein großes Problem. ;)

  • MIr wurde gesagt, das die beiden SFP-Slots auf dem gleichen internen Switch liegen und es dort Probleme mit einer Mischbestückung gibt. Mag sein, das ein Firmware-/Software-Update dieses Problem beseitigt hat.


    Die verwendeten SFP/SFP+ Module spielen sicherlich auch eine Rolle. Obwohl die Bauform identisch ist, funktioniert nicht jedes Modul in beliebiger Hardware und/oder Slot. Damit meine ich jetzt nicht das Branding.

  • MIr wurde gesagt, das die beiden SFP-Slots auf dem gleichen internen Switch liegen und es dort Probleme mit einer Mischbestückung gibt. Mag sein, das ein Firmware-/Software-Update dieses Problem beseitigt hat.


    Die verwendeten SFP/SFP+ Module spielen sicherlich auch eine Rolle. Obwohl die Bauform identisch ist, funktioniert nicht jedes Modul in beliebiger Hardware und/oder Slot. Damit meine ich jetzt nicht das Branding.

    Es könnte auch sein, dass ich gar keine 2 SFP-Module nutze!!! ;)

    Das eine ist SPF zu 1 GB Ethernet zum VDSL-Modem und der LAN-Port ist mit einem DAC-Kabel zum nächsten Switch bestückt. Und ein DAC-Kabel verhält sich da möglicherweise anders, es ist ja quasi transparent für den Switch.

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  • DAC Kabel verhalten sich anders, als eine SFP/Glasfaser/SFP Strecke, das ist immer wieder zu beobachten, auch im professionellen Umfeld. Meine Cisco Kollegen bevorzugen jedoch Glasfaserkabel gegenüber DAC-Kabeln aus Gründen der Zuverlässigkeit. Allerdings kenne ich ebenfalls genau gegenteilige Aussagen...


    Dennoch verändert das alles natürlich nicht die Interna der UDM. Entweder hast Du einfach Glück gehabt, das deine Kombination aus DAC-Kabel, SFP-Modul und Firmware-Version der UDM wie erwartet funktioniert oder, wie von mir schon erwähnt, ist diese Beschränkung durch ein Update der Firmware aufgehoben worden.

  • Guten Abend in die Runde,


    ich konnte mein Problem mittlerweile lösen und teile hier für die Nachwelt mal woran es lag. Am Ende relativ trivial: Tatsächlich musste mein SFP GPON von DNS:NET provisioniert werden. Dieses Teil des Puzzles fehlte mir in den anderen Threads. Es lag also auch nicht an den Patchkabeln.


    Man kann also doch nicht so komplett Plug'n'Play den SFP GPON austauschen. Der Prozess war am Ende ganz simpel. Habe DNS:NET telefonisch die Modem ID durchgegeben von dem Zyxel SFP GPON und noch am Telefon lief es dann.


    Soviel von mir, euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.


    LG,


    Ole

  • Und noch etwas für die Nachwelt: in einer GPON-Topologie muss ein NT/ONT/ONU/SFP-Modul immer durch den Provider provisioniert werden. Das kann durch einen Telefonanruf oder über ein Portal durch den Kunden selbst erledigt werden. Wichtig ist jedoch die Erkenntnis, das man einen anderen NT/ONT/ONU/SFP-Modul nicht einfach an die Glasfaser anschließen kann, in der Hoffnung, das damit ein Internetaccess stattfindet, das wird so nicht funktionieren. In GPON-Topologien müssen die Provider das erste aktive (=stromverbrauchende) Gerät bei einem Kunden kennen!

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  • An dieser Stelle noch ein Nachtrag: das entsprechende SFP-Modul aus einer FRITZ!Box 5530/5590 wird nicht funktionieren, da ein Teil der notwendigen Logik in der Box selbst steckt. Dies ist auch der Grund, warum das AVM GPON SFP-Modul im Vergleich zu dem Telekom Digitalisierungsbox Glasfasermodem/Zyxel GPON SFP-Modul PMG3000-D20B oder dem FS.com SFP ONU Modul nur einen Bruchteil des Preises kostet.

  • Dies ist auch der Grund, warum das AVM GPON SFP-Modul im Vergleich zu dem Telekom Digitalisierungsbox Glasfasermodem/Zyxel GPON SFP-Modul PMG3000-D20B oder dem FS.com SFP ONU Modul nur einen Bruchteil des Preises kostet.

    10 € Differenz würde ich jetzt nicht unbedingt unter Bruchteil des Preises verstehen oder wie meinst du das?
    Das Zyxel Modul gibts doch schon für 40 € + MwSt.

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  • Ich bezog mich auf den Preis des AVM SFP-Modules

    Artikel: 111LB0003 FRITZ!SFP GPON 17,14 € Netto (20,40 € Brutto)

    Das hab ich verstanden, aber zu einem so günstigen Preis hab ich das noch nie gefunden. Immer erst ab 40 € aufwärts. So macht Bruchteil schon eher Sinn ;) falls das nicht nur der "Listenpreis" von AVM ist.

  • Das ist der Bezugspreis für das Modul, wenn es direkt von AVM bezogen wird. Vor ca. 9 Monaten habe ich es mir als Ersatzmodul zur Seite gelegt.

    Zu beziehen ist es hier:

    Zubehör bestellen | AVM Deutschland


    Bist Du sicher, das Du nicht den Preis für das XGS-PON Modul genannt bekommen hast? Das ist auch frei verkäuflich, funktioniert allerdings ebenfalls nur in der FRITZ!Box 5530/5590:

    Artikel: 111LB0004 FRITZ!SFP XGS-PON 58,82 € Netto (70,00 € Brutto)

  • Bist Du sicher, das Du nicht den Preis für das XGS-PON Modul genannt bekommen hast?

    Ja, war schon das normale GPON-Modul. Aber ich kam nicht auf die Idee, direkt bei AVM anzufragen und hatte den Preis nur in Online-Shops gesehen.

    Da ich es aber auch außerhalb der Fritzbox nutzen werden, wäre es für mich eh nicht in Frage gekommen. Ich hatte deine Warnungen diesbezüglich schon in anderen Threads gelesen, dass die Module nur mit dem Gegenstück in der Fritzbox funktionieren und nicht direkt an einem x-beliebigen SFP-Port.


    Weißt du, ob es bzgl. dem Telekom SFP-Modul und dem von fs.com Vorteile/Nachteile gibt oder sind die beiden für den Einsatz als ONT-Ersatz (an einem Telekom-Anschluss) gleichwertig.

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  • Telekom Digitalisierungsbox Glasfasermodem und Zyxel GPON SFP-Modul PMG3000-D20B sind ja das gleiche SFP-Modul und werden an einer Telekomfaser im GPON funktionieren.

    Das Modul von FS.com wird vermutlich ebenfalls funktionieren und bietet noch die Möglichkeit der Konfiguration. Diese muss bei den anderen Modulen durch third party Software erst ermöglicht werden.


    Die Provisionierung muss allerdings in allen Fällen durch die Telekom vorgenommen werden. Out-of-the-box d.h. ohne Provisionierung durch den Provider funktioniert kein GPON Modul!


    Die einzige Möglichkeit diese Hürde zu umgehen ist das Übernehmen der notwendigen Identifikationsmerkmale von einem bereits im Betrieb befindlichen Modul oder ONT/ONU ("klonen" des Modules). Dafür muss jedoch bekannt sein, welche Merkmale dies sind.

  • Guten Abend in die Runde,


    nochmal eine kleine Rückfrage an die anderen DNS:NET Nutzer hier, nachdem ich jetzt die seit ein paar Tagen das "Fiber to the Dream Machine" Setup am Laufen habe:


    Macht DNS:NET bei euch auch alle 24h eine Zwangstrennung vom PPPoE? Ich gehe davon aus, dass da dann auch eine neue externe IP assigned wird. Auf jeden Fall spuckt die UDM immer Fehlermeldungen aus an jedem Tag zur gleichen Zeit.



    VG,


    Ole