DG ohne GF-TA - zukunftssicher?

  • Hallo zusammen,


    ich hatte gestern die Hausbegehung der DG und der Baupartner hat mir empfohlen, HÜP und NT direkt im Keller zu installieren - ohne GF-TA. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass das geht. Habe mich dann ein kleines bisschen schlau gemacht, auch hier im Forum :), und grundsätzlich scheint das ja kein Problem zu sein.

    Meine Konfiguration wäre dann: HÜP+NT im Keller, Anschluss Router (1. EG) über CAT-7 (bereits vorhanden). Da das CAT-7-Kabel bereits dort liegt ist die Installation natürlich einfacher. Ich frage mich (bzw. Euch ;) ) nur: verbaut mir diese Konstellation irgendwas in der Zukunft - wenn die Datenraten z.B. mal Richtung 10 GBit gehen bzw. wenn ich doch mal einen GF-Router im 1. EG betreiben möchte?


    Vielen Dank schon vorab und viele Grüße,


    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Ein Anschluss mit Gf-TA ist im Prinzip zukunftssicherer. Im Moment hast du das Recht, einen direkten Anschluss an eine passive Schnittstelle zu verlangen. Der Provider müsste dich mit HÜP und NT also an den HÜP heranlassen oder dir einen Gf-TA installieren, wenn du den optischen Anschluss ohne den NT vom Provider nutzen möchtest. Das kann sich in Zukunft ändern, auch wenn ich das für unwahrscheinlich halte. Technisch wäre es kein Problem, eine Glasfasersteckdose später irgendwo im Haus zu installieren. Das könntest du auch selbst machen, aber offiziell dürftest du das nicht.


    Auf der anderen Seite steht natürlich der Aufwand: Den Weg für das Glasfaserkabel vom HÜP zum Gf-TA müsstest du nach den Vorgaben der DG vorbereiten. Die Broschüre mit den Anforderungen solltest du von der DG bekommen haben. Sie ist aber auch auf der Webseite der DG als PDF verfügbar. Die DG macht es sich einfach und verlangt einen Leitungsweg, der relativ großzügig dimensioniert ist und nicht mit anderen Kabeln teilbelegt sein darf. Die Vorbereitung dieses Weges kann also in Arbeit ausarten.


    Von der Geschwindigkeit her wärst du mit einem sauber installierten Cat.7 Kabel noch lange Zeit gut versorgt. Das reicht auch für 10 Gigabit/s. Eine Verkabelung mit Glasfaser im Haus kannst du auch später noch machen. Wenn solche Übertragungsraten anstehen, willst du wahrscheinlich auch weitere Räume mit Glasfaser für das LAN versorgen. Einen Glasfaserrouter statt NT+Router kannst du aber natürlich nur dort aufstellen, wo Glasfaser installiert ist.

  • Danke für die schnelle Antwort.

    Ich denke, dann bleibe ich bei "Keep it simple" - Benutzung des vorhandenen CAT7-Kabels. Nachrüsten könnte ich dann immer noch (vertraue darauf, dass das technisch und "politisch" dann auch möglich ist) - und wenn es dann eine Monteurstunde o.ä. kostet, ist das auch zu verschmerzen.

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  • V. a. was für Anwendungen sollen das sein? Ich habe seit 25 Jahren Internet Zuhause und der Datenbedarf der Anwendungen, sofern man bereits "alles online macht", steigt pro Person und Zeiteinheit immer langsamer.

    Und auch Anwendungen, die bisher nicht über den Entwicklungsstatus gekommen sind (zB 8K HDR TV) braucht mit aktuellen Codecs eigentlich nicht einmal das Gigabit.

    Mit 10 Gigabit/Sekunde kann man 10 Gigabyte in 8 Sekunden herunterladen (in 1 Minute schon 75 gb). Wer immer das privat macht und braucht hat sicherlich nicht einmal die Endgeräte die Datenverkehr so schnell verarbeiten und abspeichern können.


    Und was ist Zukunftssicherheit? Ich finde es wesentlich wichtiger, dass ich, wenn ich in 10 Jahren mal meine Wohnräume umgestalte, dann nicht behindert bin weil der Gfta plötzlich im EG im Weg ist, den muss man kostenpflichtig durch DG versetzen lassen wenn man ihn mal woanders haben will. Während ich mein Ethernet-Kabel hinziehen kann wo immer ich will.


    Du musst eher mal zwischendrin dein gesamtes elektrisches Hausnetz tauschen, wenn du überhaupt so alt wirst bzw noch so jung bist, sollte dann tatsächlich ernsthaft ein Ethernet-Kabel der Flaschenhals sein und ansonsten auch die dann Jahrzehnte alte ftth Installation noch ohne jeglichen Instandhaltungsbedarf im Originalzustand sein, dann musst du halt in den sauren Apfel beißen und das im Jahr 2060 gegen eine Gebühr beauftragen (bisschen übertrieben natürlich). Oder bis dahin muss sowieso wieder grundlegend modernisiert werden und wer weiss wie dann der Zugang realisiert wird.


    Also wenn du auch nur entfernt ein Normalnutzer im privaten Umfeld bist hast du mE nur Vorteile, wenn du dir die volle Flexibilität bewahrst, indem du den unschönen DG Kram im Keller lässt und deinen Router per Ethernet-Kabel, wo immer du willst, anschließt und aufstellst. Wie gesagt vielleicht willst du bereits in 5 Jahren komplett renovieren, umbauen oder sonstwas und dann ist das Zeug plötzlich im Weg oder nicht mehr schön verdeckt hinter einem Möbel, sondern versaut dir dann die ganze schöne neue Einrichtung, weil du an der Stelle eigentlich die Wand frei lassen wolltest oder was auch immer.

    Infrastruktur von Netzbetreibern jeglicher Art, von der man die Finger zu lassen hat, hält man im Haus am besten so kurz wie möglich und lässt es im Keller verschwinden.

  • Ich mag dagegen halten, das die Verantwortung des Diensteanbieters an dem Gf-TA oder Provider-(O)NT endet. Für alles was danach kommt, gleich ob passive oder aktive Komponenten bist Du verantwortlich.

    Ich persönlich mag den Provider so spät als möglich aus seiner Verantwortung entlassen, daher habe ich den (O)NT bzw. Gf-TA in unmittelbarer Nähe meines Routers.

    Zur CAT Verkabelung: über zukünftige Bandbreitenanforderungen zu spekulieren ist müßig. Vor 5 Jahren waren wir mit 100 Mbit/s Könige, heute erst bei dem 10-fachen. Entscheidend ist meiner Meinung nach der wachsende Einsatz von PoE Hardware. Je länger und dünner die Adern der CAT-Kabel sind, desto höher der Spannungsabfall und ggf. funktionieren die Endgeräte (z.B Accesspoint, IP-Kamera,...) nicht mehr, da zu wenig Spannung ankommt. Daher ist mein Rat, möglichst dicke Adern zu verwenden, d.h. mindestens CAT 7A. Wenn's natürlich schon unter Putz liegt, muss man nehmen, was da ist.

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  • Provider so spät als möglich aus seiner Verantwortung entlassen

    Die Haltung kann ich auch nochvollziehen. Ich bin dann doch eher der Typ es selber machen zu wollen und dann auch selbst verantwortlich zu sein. Sicherlich weit weg Profi, aber mir verzeihe ich eher eine sub-optimale Lösung als einem Provider, dessen Grundziel es ja ist, möglichst aufwandsgering und kostensparend aus "der Sache" rauszukommen.


    dicke Adern zu verwenden, d.h. mindestens CAT 7A.

    Ehrlich gesagt weiß ich aus der Hüfte gar nicht, wie dick die Adern des Kabels sind. Kabel neu ziehen wäre kein großes Problem => Danke für den Tipp, werde mich sicherlich daran erinnern, wenn ich PoE-Geräte einsetzen möchte (aktuell noch keine) und Probleme bekomme.