Helinet beantragt Insolvenz in Eigenverantwortung

  • Der Anbieter Helinet aus Hamm (Westf.) hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Grund ist wohl der Rückzug bisheriger Anteilseigner (Stadtwerke Soest und Ahlen). Alle Anteilseigner haben in den Vorjahren die Verluste der Helinet ausgeglichen. Die verbliebenen Anteilseigner können die Verluste nicht mehr ausgleichen - als Folge die Insolvenz.


    Für die Kunden ändert sich vorerst nichts. Der Betrieb und das Leistungsangebot werden weiter fortgeführt.


    Telekommunikationsanbieter Helinet meldet Insolvenz an
    Die regionale Stadtwerke-Tochter Helinet steckt in einer tiefen Krise. Das Gemeinschaftsunternehmen hat am Dienstag Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.
    www.hellwegeranzeiger.de

  • Das war abzusehen. Die machen seit Jahren Millionen Euro Schulden.


    Seit Wochen ist Jeden Abend das Glasfaserinternet von Helinet von ca. 19 - 0 Uhr sehr langsam. Bis runter auf teils unter 2 MBit/s Download. Hoher Ping und packet loss inkl. .


    Es macht keinen Spaß mehr dort Kunde zu sein. Ich habe damals ja einen Thread bezüglich Helinets Geschwindgkeitsproblemen eröffnet.


    Da wurde ich mehr oder minder belächelt und mir von einigen Forenmitgliedern sogar die Schuld für die schlechte Geschwindigkeit in die Schuhe geschoben. Und das obwohl ich nur die beste Consumerhardware verwende. Also absolut lächerlich, wie jeder der Ahnung hat weiß ;) . Solche Hardware lacht sich über einen max. 400 MBit/s Anschluss schlapp. Ich habe aktuell sogar eine Fritzbox 4060 mit 2 GHz Quadcore (Hawkeye) CPU installiert. Das beste was es im Consumerbereich gibt. Die hat bei Volllast auf der Leitung gerade mal 10 % CPU Last.


    Im Kommentarbereich auf wa.de findet man übrigens Personen die das selbe Problem wie ich haben.


    Ich jedenfalls überlege mir ganz stark ob ich nicht 5G, auch wenn es pro Monat viel teurer ist, den Vorzug gebe. Denn zusätzliche Einsparungen und Personalabbau bei Helinet werden das o.g. Problem sicherlich nicht lösen.

  • Die Probleme, dass es Abends langsam wird, gibt es auch bei der DG, so wie ich das hier im Forum lesen konnte. Das ist natürlich nicht schön. Ich müsste mal im Haus meiner Eltern (ebenfalls Helinet) mal testweise prüfen, ob auch bei denen Abends die Geschwindigkeiten runter gehen. Würde mich auch interessieren, ob weitere betroffen sind.

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  • So tief runter ist schon heftig:


    Multistream:


    https://www.speedtest.net/result/12714825293.png


    Singlestream:


    https://www.speedtest.net/result/12714835892.png


    Außerdem hat man hohen Ping und packet loss. Man muss sich echt überlegen ob man den Anschluss behält oder kündigt. Nachbessern wird Helinet trotz eindeutiger Rechtslage nichts. Die werden einem nur wieder das Sonderkündigungsrecht anbieten oder wie hier den Vertrag runterstufen. Macht natürlich Sinn wenn die Bandbreiteneinschränkung unterhalb von 200 MBit/s (zumindestens mit vielen Streams) nur Stoßzeiten betrifft.

  • Ja, das ist seit Wochen so. Jeden Abend.


    Das schlimme ist der Saftladen hat nicht mal auf meine Störungsmeldung bezüglich der o.g. Probleme vor Tagen geantwort. Heute habe ich das Messprotokoll der abgeschlossenen Messkampagne von der BNA App "Breitbandmessung" übermittelt.


    Wird sicher wieder nicht drauf geantwortet.


    Hoffe der Laden geht pleite und Telekom oder Vodafone schlucken den bzw. das Netz. Den Rest wollen die sicherlich nicht haben. Dann kann ich auch endlich 1 GBit/s für unter der Hälfte von Helintes 199,95 Euro/Monat buchen.

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  • Das schlimmste ist für mich nicht mal der Geschwindigkeitseinbruch abends - nachts. Sondern dieser elendig hohe Ping und die Paketverluste. Damit kann man nicht mal online vernünftig spielen.


    Wie sollten die nachbessern? Ich habe mein Protokoll nur aus Frust eingereicht. Die machen sowie so nichts.


    Weil:


    Die haben nicht zum Spaß nur 50 GBit/s Anbindung. Für jeden Anschluss bleibt bei 30.000 Kunden 1,66 MBit/s übrig. Selbst wenn alle Anschlüsse auf alle 4 Lokationen perfekt verteilt werden würden. Funktioniert in der Praxis natürlich nicht.


    Und Kohle für Austockung der Anbindungen haben die auch nicht. Die sind pleite.

  • Wie sollten die nachbessern? Ich habe mein Protokoll nur aus Frust eingereicht. Die machen sowie so nichts.

    Ja, ist bei mir ähnlich. Bin am überlegen denen die Lastschrifteinzugsermächtigung zu nehmen und selbständig einen Betrag im Monat zu überweisen für die Leistung die ich bekomme.

    Das schlimmste ist für mich nicht mal der Geschwindigkeitseinbruch abends - nachts. Sondern dieser elendig hohe Ping und die Paketverluste. Damit kann man nicht mal online vernünftig spielen.

    Genau das ist auch mein Problem. Ich nutze überwiegend das Internet in den Abendstunden und genau dann funktioniert nichts.

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  • Ich hatte mit Projektmanagern von Helinet schon im Rahmen von Ausbauten und danach wegen Problemen zu tun. Die sind auch nicht sonderlich kompetent und überhaupt nicht hilfsbereit. Versprechen bezüglich technischer Realisierung werden nach Vertragsabschluss nicht gehalten und kurz darauf werden weder Emails beantwortet noch wird ans Telefon gegangen.


    Ich erwarte mir bei dem Unternehmen gar nichts mehr. Habe seit über 13 Jahren mit denen zwangsweise (gibt nur die im Festnetz (mit Internet per Leitung)) zu tun. Ich bin froh wenn der Laden endlich weg ist und ich einen Vertrag mit einem namenhaften, kompetenten Anbieter abeschließen kann.


    Wenn ich sehe, dass mein Kollege in Hamm Rhynern, mit Vodafone Kabel auch abends 1 GBit/s sprich 125 MByte/s Download hat und ich mit Helinet mit teils 200 KByte/s (1,6 MBit/s) runterlade, trotz Glasfaseranschluss, fragt man sich echt in welchem Film man gerade ist. Der bezahlt übrigens in etwa das gleiche wie ich für diesen Helinetmüll.

  • Es gibt nur 2 Varianten. Preisminderung oder Sonderkündigung. Helinet wird bei Preisminderung mit Runterstufung auf den 200 MBit/s Tarif und erneuter 24 Monate Laufzeit (ja, ich weiß ist lächerlich, wegen der Minderleistung eh nicht verbindlich) reagieren. Für eine sinnvolle Sonderkündigung müsste man eine leitungsgebundene Alternative haben.


    Wenn man denen das Lastschriftmandat entzieht werden die den Internetanschluss deaktivieren. Leider sitzt die Bude immer noch am längeren Hebel, wenn man die nicht mittels Rechtstreit kleinstutzt.

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  • Ist dir bewusst, dass mit der Änderung des Telekommunikationsgesetzes zum 1. Dezember letzten Jahres eine neue rechtliche Situation entstanden ist? Im Streitfall kann man auch die Bundesnetzagentur hinzuziehen, um Netzbetreiber an ihre Verpflichtungen zu erinnern.

  • Welche Instrumente stehen der Bundesnetzagentur zur Verfügung damit Helinet trotz Insolvenz die Backboneanbindung massiv aufrüstet? An die Verpflichtungen erinnern hört sich eher nach zahnlosem Tiger an.

  • Die werden einem nur wieder das Sonderkündigungsrecht anbieten oder wie hier den Vertrag runterstufen.

    Das verlinkte Problem war im DSL Sync und hat nichts mit der Backbone Anbindung zu tun.


    Und wenn sie euch Sonderkündigung anbieten, warum nehmt ihr sie nicht an? Vermutlich weil es immer noch die mit Abstand beste Verbindung ist, die euch zur Verfügung steht, richtig?


    Also bleiben doch nur 2 Möglichkeiten:

    - Ihr beißt in den sauren Apfel und kündigt trotzdem. Dann seid ihr eben auf die zweitbeste Lösung bei euch angewiesen, vermutlich irgendein DSL Anschluss. Ob es da besser ist, wird sich herausstellen

    - Ihr bleibt bei Helinet und holt das beste raus. Heißt: Zu Hause so viel wie möglich optimieren und mit dem Rest halt leben.


    Ich glaube auch nicht, dass sich was tut bei der Anbindung, einfach weil 50 GBit/s für 30000 Kunden an sich schon ein guter Wert ist. Andere Anbieter überbuchen da deutlich mehr. Die Deutsche Glasfaser hat z.B. 240 GBit/s Peering, also knapp 5x soviel. Allerdings 1,25 Mio Kunden, also 40x so viel. Das Verhältnis müsste also 8x schlechter sein, dennoch hört man von der DG nur vereinzelt Klagen und auch nur in der Phase des Netzaufbaus. Bei Vodafone sind es 1930 GBit/s für 10,8 Mio Kunden. Pro Kunde hat Heli Net also 1,6 MBit/s, DG 0,192 MBit/s und Vodafone 0,177 MBit/s, Also das Peering kann es nicht sein.


    Es mag dennoch regional in den Segmenten zur Überlastung kommen, das hat dann aber andere Ursachen.

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  • Nein, in dem Zustand ist Helinet sicherlich nicht das beste bei mir. Es gibt noch 4G und 5G beides ist besser als Helinet zu Stoßzeiten und 5G je nachdem ob DSS oder N78 auch so.


    Mehr als ADSL2+ mit DPBO Kastration von Helinet gibt es hier leider per CuDA nicht.


    Das Problem ist einfach, dass bei mir Mitznutzer des Anschlusses auf "Festnetztelefonie" bzw. ihre Festnetznummer wert legen. Natürlich kann man die Nummern portieren, aber bringe das mal um die 70 Jahre alten Personen bei :D.


    Die mobilen Flatrates bei Telekom und Vodafone kosten 80 - 85 Euro/Monat. Das muss man sich sehr gut überlegen. Die 5G Hardware kostet auch knappe 500 Euro, wenn es ein ordentlicher Router sein soll.


    Ich finde 1,66 MBit/s pro Anschluss bei 30.000 Anschlüssen keinen guten Wert. Ist übelste Krüppelanbindung. Ja, sind nicht alle gleichzeitig aktiv bla bla. Reicht schon wenn viele aktiv sind um das Netz zu crashen. Für so eine Popelbandbreite reicht selbst Surfen aus um es zu crashen.


    Deutsche Glasfaser ist auch Schrott. Ist im ganzen Internet bekannt. Dort gibt es am Abend auch extreme Erbuchungserscheinungen.


    Um einen 400 MBit/s gem. Produktdatenblatt bei 30.000 Kunden 24/7 gewährleisten zu können braucht es schon X TBit/s Anbindung.


    Helinet ist auch nicht so dumm und weiß das nicht. Deshalb kostet der 1 GBit/s Anschluss bei denen realitätsfremde 199,95 Euro/Monat. Die bekommen es nicht mal hin 50 MBit/s zu gewährleisten.

  • An die Verpflichtungen erinnern hört sich eher nach zahnlosem Tiger an.

    Du kannst sie erinnern, indem du die BNetzA hinzuziehst, wenn das nötig ist, um dich aus der Bittstellerrolle herauszuholen. Die BNetzA hat andere Mittel.


    Das neue TKG sieht Zahlungskürzungen bei zu langsamer Übertragung vor. Die oben von mir verlinkte Seite bietet ausführliche Informationen dazu. Nicht einfach kürzen. Erst lesen, wie es richtig geht.


    Deutsche Glasfaser ist auch Schrott.

    Ach, ist das so? Es macht deine Kritik an deinem Internetprovider nicht glaubwürdiger, wenn du dir solche Urteile über Provider erlaubst, die du gar nicht aus eigener Erfahrung kennst.

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  • Und welche sollen das sein?


    Ich lese auf der Webseite der Bundesnetzagentur nur folgendes:


    "Im September 2021 hatte die Bundesnetzagentur die Entwürfe der Allgemeinverfügung und der Handreichung zur Konsultation gestellt. Diese hatten als Nachweisverfahren 20 Messungen an zwei Kalendertagen auf Grundlage einer aus dem Jahr 2017 stammenden formlosen Mitteilung der Bundesnetzagentur vorgesehen.

    Zu beiden Entwürfen sind diverse Stellungnahmen eingegangen, so u. a. gemeinsame Stellungnahmen der Telekommunikationsverbände, eine Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbandes sowie Stellungnahmen einzelner Unternehmen.

    Die Anpassungen in der heute veröffentlichten Verfügung sind aus Sicht der Bundesnetzagentur erforderlich, damit insbesondere der Nachweis der Regelmäßigkeit einer Abweichung rechtssicher von den Verbrauchern erbracht werden kann. Ziel ist es, verlässliche Rahmenbedingungen für Verbraucher zu schaffen, damit diese ihre neuen Minderungsrechte geltend machen können."


    "Im Telekommunikationsgesetz sind neue Verbraucherrechte verankert. Diese räumen Verbrauchern das Recht ein, das vertraglich vereinbarte Entgelt zu mindern oder den Vertrag außerordentlich ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zu kündigen. Diese Möglichkeiten bestehen im Falle von erheblichen, kontinuierlichen oder regelmäßig wiederkehrenden Abweichungen bei der Geschwindigkeit zwischen der tatsächlichen Leistung der Internetzugangsdienste und der vom Anbieter angegebenen Leistung. Wann konkret eine solche Abweichung im Festnetz vorliegt, hat die Bundesnetzagentur in der heute veröffentlichten Allgemeinverfügung festgelegt."