Guten Tag,
ich wurde vor gut drei Wochen in einem Neuausbaugebiet der Deutschen Glasfaser als einer der ersten Kunden angeschlossen und habe was Upload und Download auch einen Anschluss bekommen, der leistungsmäßig den Spezifikationen entspricht.
Leider bekomme ich per DHCPv6 keine IPv6-Adresse zugewiesen, die ich aber unbedingt bräuchte um von außen auf mein Netzwerk (kleiner Heimserver mit Nextcloud, IPv6-tauglichen Cams usw.) zugreifen zu können. Die automatische Vergabe einer IPv6 funktioniert weder beim Direktanschluss eines Computers an das NT-Gerät noch über eine jungfräulich zurückgesetzte bzw eine völlige neue Fritzbox. Beide melden bei allen erdenklichen Einstellungskombinationen "Keine Antwort vom DHCPv6-Server (SOL)" zurück.
Die gängigen Ratschläge (Abwarten, NT-Reset, Netztrennungen verschiedenster Art usw.) habe ich ohne Erfolg ausprobiert. Die Anleitungen der Deutschen Glasfaser für den Fernzugriff per IPv6 aus dem Download-Berich und die entsprechenden Anleitungen von AVM habe ich natürlich ebenfalls umgesetzt. Meine Versuche über den Kundendienst der Deutschen Glasfaser Unterstützung oder eine Klärung zu bekommen waren völlig frustran. Die Aussagen der verschiedenen Mitarbeiter waren widersprüchlich, oft nicht von Sachkenntnis geprägt und überwiegend unhöflich, was sich leider mit zahlreichen Erfahrungsberichten im Internet deckt. So wurde unter anderem in Abweichung zur Leistungsbeschreibung Punkt 5.2. bestritten, dass Privatkunden überhaupt eine IPv6 (sic!) erhalten würden.
Älteren Forenbeiträgen im Internet von 2017 und 2018 konnte ich entnehmen, dass die Deutsche Glasfaser die Anschlüsse früher per 6rd umgesetzt habe. Der von mir darauf angesprochene Kundendienst-Mitarbeiter verstand leider nicht, wovon ich sprach. Im Internet kursieren folgende Zugangseinstellungen von 2017, die ich in der Fritzbox eingeben habe:
• 6rd Prefix: 2A00:61E0::
• 6rd Prefix Length: 32
• 6rd BR IPv4 Address: 100.127.0.1
• IPv4 Mask Length: 8
Mit diesen Daten bekam ich zumindest auch kurzfristig eine IPv6, über die ich auf IPv6-only Dienste zugreifen konnte. Ein Fernzugriff auf das Heimnetzwerk funktioniert aber mit der ermittelten IPv6 weiter nicht. Bei einem späteren Versuch, bekam ich auf diesem Wege auch generell keine IPv6 mehr zugeteilt.
Meine Fragen dazu:
1. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
2. Ist es eine absurde Idee meinerseits aus dem Satz in den offiziellen Leistungsbeschreibungen als Vertragsbestandteil „Deutsche Glasfaser richtet einen Internet-Zugang mit IPv6 IP-Adressen ein.“ einen Anspruch auf selbige abzuleiten?
3. Ist es tatsächlich denkbar, dass die Deutsche Glasfaser in einem neuen Anschlussgebiet die Anschlüsse im Jahre 2020 noch immer mit 6rd umsetzt?
4. Muss ich etwas anders konfigurieren oder ggf. andere 6rd-Zugangsdaten nutzen?
5. Müsste eine per 6rd ermittelte IPv6 nicht trotzdem auch für den Fernzugriff funktionieren?
6. Wie kann ich weiter vorgehen, wenn ich beim Kundendienst nie an jemanden gelange, der aus technischer Sicht überhaupt das Problem versteht und bereit ist darauf einzugehen?
Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen. Langsam sehne ich mich nach meinem Telekom-Anschluss und deren Kundendienst zurück. Und das will was heißen.