Telekom-Glasfaser für komplexes Altbau-EFH - Vorüberlegungen

  • Hallo zusammen!


    Nach langer Wartezeit (Anmeldung August 2022) sieht es nun so aus, daß wir für unser gemietetes Altbau-EFH im Landkreis Starnberg in den nächsten Monaten tatsächlich den Telekom-Glasfaseranschluss bekommen. Meine Hoffnung ist es, wegen 80% Homeoffice, einen möglichst nahtlosen Übergang vom jetzigen Vodafone-DSL zur Telekom-Glasfaser hinzubekommen.


    Ist-Stand mit Vodafone-DSL ist:


    - wegen komplexer Altbaustruktur Internetversorgung im Haus mittels Fritz-Mesh über Fritzbox (gemietet), bestehender Ethernetverkabelung im Haus, verschiedene Switches (auch kaskadiert), mehrere kabelgebundene WLAN-Brücken und WLAN-Repeater


    - DSL-Anschlussdose und Fritzbox befinden sich mit dem Haupt-Switch und einem NAS in einem Netzwerkschrank (ehem. gewerbliche Nutzung) in einem Kellerraum, der sich aber wohl auf der entfernten Gebäudeseite vom wahrscheinlichen Glasfaser-Zugang befindet


    - In diesem Netzwerkschrank enden alle Ethernetkabel, die die LAN-Dosen in den einzelnen Zimmern im ganzen Haus versorgen


    Was ich mich im Moment frage:


    - Ist die Hoffnung realistisch, daß der Glasfaser-Endpunkt bis in den bestehenden Netzwerkschrank zur aktuellen DSL-Dose gelegt wird, evtl. mit Verkabelung quer durch den Keller? Oder müßte ich mich um diese Teilstrecke selber kümmern?


    - Ist es denkbar, die jetzigen Fritzbox-Einstellungen einfach auf eine neue, glasfaserfähige Fritzbox zu übertragen, die dann an das bestehende Hausnetz angeschlossen wird? Als quasi aufwandsneutrale Drop-In-Lösung? Unser Heimnetz ist komplex und es war viel Arbeit, es überall stabil hinzubekommen. Diese Arbeit würde ich sehr ungern verlieren.


    - Gibt es sonst noch etwas anderes, was man im Vorfeld beachten oder planen sollte?


    Vielen Dank schon einmal für alle Antworten im Voraus!

  • Moin,


    Ist die Hoffnung realistisch, daß der Glasfaser-Endpunkt bis in den bestehenden Netzwerkschrank zur aktuellen DSL-Dose gelegt wird, evtl. mit Verkabelung quer durch den Keller? Oder müßte ich mich um diese Teilstrecke selber kümmern?

    Du bereitest den Kabelweg vor, dann setzt dir die Telekom die Dose an den gewünschten Ort, der nicht mehr als 20 Meter von der Hauseinführung entfernt sein darf.


    Ist es denkbar, die jetzigen Fritzbox-Einstellungen einfach auf eine neue, glasfaserfähige Fritzbox zu übertragen, die dann an das bestehende Hausnetz angeschlossen wird?

    Denkbar ist Vieles, aber die Frage lässt Scheue vermuten. Welche DSL-Fritz!Box hast du denn? Es kann gut sein, dass eine Fiber-Fritz!Box für dich eine unnötige Anschaffung wäre und du mit dem Glasfaser Modem 2 und der bereits vorhandenen FB oder einer neueren, gebrauchten, günstigen DSL-FB bestens bedient wärst.


    Gibt es sonst noch etwas anderes, was man im Vorfeld beachten oder planen sollte?

    Ja, aufgrund der derzeit wieder aufkochenden Peering-Problematik der Telekom, den attraktiven Angeboten der Mitbewerber auf der gleichen Faser und deiner Historie mit Vodafone und deren Peering solltest du dir dringend überlegen, ob die Telekom der Provider der Wahl für dich ist.

  • Ja, aufgrund der derzeit wieder aufkochenden Peering-Problematik der Telekom, den attraktiven Angeboten der Mitbewerber auf der gleichen Faser und deiner Historie mit Vodafone und deren Peering solltest du dir dringend überlegen, ob die Telekom der Provider der Wahl für dich ist.

    Dies würde ich nicht tun. Es ist besser erst einmal die Erschließung durch die Telekom ausführen zu lassen. Sonst dauert es noch zusätzlich Monate und bis dahin sind die peering-Probleme zum nächsten Anbieter gewandert. ;)

    - Ist es denkbar, die jetzigen Fritzbox-Einstellungen einfach auf eine neue, glasfaserfähige Fritzbox zu übertragen, die dann an das bestehende Hausnetz angeschlossen wird? Als quasi aufwandsneutrale Drop-In-Lösung?

    Ja ein. Die Netzwerkeeinstellung (WAN) sind auf jeden Fall neu zu machen, egal ob die alte oder eine neue. Du solltest eine Sicherung machen. Danach kann man explizite einzelne Bereiche der FB wieder einlesen. Du kannst ja an der alten es einmal testen ohne es abzuschließen. Dann siehst du wie feingliedrig es funktioniert. Die ist mittlerweile sehr gut gelöst bei AVM, neuste Firmware voraus gesetzt.

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  • ?? Beim regulären Telekom-Ausbau ist der Hausanschluss kostenlos. Danach bucht man dann den Wunschtarif beim Wunschprovider

    Der Hausanschluss ja, aber nicht die Inhouse verkabelung in einen Mehrfamilien Haus. Bei meiner Mutter baut nur die Telekom kostenlos, wenn man auch einen einjährigen Vertrag nimmt. O2 will 450€ Anschlusskosten. Außerdem fängt dann die ganze Installationsarie wieder von vorne an. Die Telekom hätte alles fallen gelassen und auf den Auftrag von O2 gewartet. Hätte 3 Monate länger gebraucht.

  • Der Hausanschluss ja, aber nicht die Inhouse verkabelung in einen Mehrfamilien Haus.

    Beim OP geht es ja um ein Einfamilienhaus.


    Auch bei einem Mehrfamilienhaus scheint das Verhandlungssache zu sein. Die Telekom macht durchaus auch kostenlosen "Bulk"-Ausbau von Mehrfamilienhäusern, unabhängig von den bestellten Tarifen. Z.B. hat sie im Mai einen Rahmenvertrag mit der GdW geschlossen, einem Verband der Wohnungswirtschaft deren Mitglieder 7 Millionen Wohnungen vermieten: "Dabei bietet die Telekom für Mitgliedsunternehmen in ihren Ausbaugebieten, den Vollausbau und den Betrieb von Glasfasernetzen bis in die Wohnung (Fiber to the Home /FTTH) kostenlos an."

    Ich vermute dieser kostenlose Vollausbau ist da kein sehr exklusives Angebot. Die Telekom hat vermutlich generell ein Interesse Mehrfamilienhäuser in ihren Ausbaugebieten gleich in einem Aufwasch zu erschließen.

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  • Hatte gerade eine Auskundung zusammen mit unserer Hausverwaltung, die eine der größeren vor Ort ist. Da hat der Telekom Mensch gesagt, dass Vollausbau derzeit gestoppt ist. Die vereinbarten Ausbauten werden natürlich noch gemacht, aber keine Neuen mehr vereinbart.

    Kann sich natürlich alles wieder ändern. Aber ich denke mal, man will erstmal die wirklich bestellten Anschlüsse ans Netz bringen

  • Da hat der Telekom Mensch gesagt, dass Vollausbau derzeit gestoppt ist. Die vereinbarten Ausbauten werden natürlich noch gemacht, aber keine Neuen mehr vereinbart.

    Kann sich natürlich alles wieder ändern.

    Ah, OK. Ich hatte gelesen dass die Telekom die Erstellung von Anschlüssen ohne Tarifbuchung zurück stellt. Wobei diese in den Ausbaugebieten weiter kostenlos angeboten werden, nur eben mit niedrigerer Priorität gebaut werden.


    War jetzt nicht sicher ob sich das auf den Vollausbau von Mehrfamilienhäusern auswirkt, zumindest wenn in diesen MFH einzelne Verträge gebucht wurden.


    Generell scheint die Telekom einen Engpass bei der Erstellung der Anschlüsse zu haben. Laut den diese Woche veröffentlichten Zahlen wurden letztes Quartal wieder fast doppelt so viele Verträge für FTTH-Tarife geschlossen wie neu aktiviert wurden.

  • ??? Beim regulären Telekom-Ausbau ist der Hausanschluss kostenlos. Danach bucht man dann den Wunschtarif beim Wunschprovider.

    Ist das so ? meiner Info nach kostet der AS 799 Euro...


    Grundsätzlich würde ich erstmal mit der Tiefbau Firma sprechen dass der Anschluss idealerweise dort hin soll/muss. Das sollte machbar sein da der Auftgragnehmer ja jeden Meter ausserhalb der Inklusivleistung abrechnen kann.


    Wenn es, aus welchen Gründen auch immer, nicht geht, dann bleibt nur der vorbereitete Leitungsweg.

    Bis max 20m packt die Telekom dann eine Verlängerungsbox rein, dafür müssen dann alle Durchbrüche vorhanden sein und auf der kompletten Trasse muss Kabelkanal verlegt sein.

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  • Generell scheint die Telekom einen Engpass bei der Erstellung der Anschlüsse zu haben.

    Das betrifft alle Glasfaseranbieter. Gerade letztens habe ich die Nachricht erhalten, das in einem unserer Ortsteile, der komplett unter den Nachanschlusse gefallen ist (weil alte Menschen, träge/verschlafen und auf die Telekom hoffend [die nicht gekommen ist]), nun endlich (3 Jahre nach Abschluss des Ausbaus) die Bagger wieder anrollen sollen. Deutsche Glasfaser baut hier weiter aus, es gibt jedoch massiv Probleme mit Tiefbaukapazitäten und qualifizierten Bautrupps. Auch das ist ein Grund für Verzögerungen.


    Die Telekom hat nun eine eigene Gesellschaft hierfür gegründet, um nicht abhängig von firmenfremden Subunternehmen zu sein:

    Magenta Bagger beschleunigen den Glasfaserausbau
    Telekom gründet Deutsche Telekom Tiefbau GmbH für den deutschlandweiten Bau von Hausanschlüssen.
    www.telekom.com

  • Danke schon einmal für die vielen aufschlussreichen Antworten! Das bringt mich schon einmal sehr weiter, vor allem die Information, dass ich den Leitungsweg innerhalb des Hauses selber vorbereiten muss. Allerdings ist es mir völlig unklar, wo das Glasfaser ins Haus kommt, so gesehen ist es mit Planung im Moment eher schwierig.


    Das es sich um ein gemietetes Haus handelt: Gibt es Erfahrungswerte, was die Kostenaufteilung zwischen Mieter und Vermieter für die Leitungsverlegung im Inneren angeht?


    Könnte man alternativ die Strecke innerhalb des Kellers vom wohl entfernten Glasfaseranschluss zum Router nicht auch durch ein langes LAN-Kabel überbrücken? Wäre das eine brauchbare Lösung?


    Denkbar ist Vieles, aber die Frage lässt Scheue vermuten. Welche DSL-Fritz!Box hast du denn? Es kann gut sein, dass eine Fiber-Fritz!Box für dich eine unnötige Anschaffung wäre und du mit dem Glasfaser Modem 2 und der bereits vorhandenen FB oder einer neueren, gebrauchten, günstigen DSL-FB bestens bedient wärst.


    Ja, aufgrund der derzeit wieder aufkochenden Peering-Problematik der Telekom, den attraktiven Angeboten der Mitbewerber auf der gleichen Faser und deiner Historie mit Vodafone und deren Peering solltest du dir dringend überlegen, ob die Telekom der Provider der Wahl für dich ist.

    Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, mir selber eine eigene FritzBox für den Umstieg zuzulegen. Was wäre denn ein passendes Modell bei Telekom-Glasfaser?


    Was die Wettbewerber angeht, wäre mir auch 1&1 ins Auge gefallen, die ja wesentlich günstiger sind (10,- EUR pro Monat). Den tatsächlichen Glasfaserausbau vor Ort macht allerdings die Telekom (auch mein DSL-Anschluss ist ursprünglich eigentlich von der Telekom und Vodafone hat sich nur aufgeschaltet oder wie man das nennt).


    Würden mir vorraussichtlich irgendwelche Nachteile entstehen, wenn ich jetzt den Vorvertrag bei der Telekom storniere und dafür Glasfaser über 1&1 bestelle, z.B. was den Ausbautermin oder den technischen Support angeht? Oder wäre es sinnvoller, den Ausbau erst einmal mit der Telekom zu machen und dann bei nächster Möglichkeit zum Wettbewerber zu wechseln?


    Vielen Dank schon einmal im Voraus!

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  • Oder wäre es sinnvoller, den Ausbau erst einmal mit der Telekom zu machen und dann bei nächster Möglichkeit zum Wettbewerber zu wechseln?

    Das würde ich empfehlen. Denn es stellt sich die Frage nach der Art des Ausbaus. Gefördert, dann könnte der Hausanschluß ohne Vertragsbindung gelegt werden, aber wann wäre nicht klar (ohne Vertrag würde die Telekom diese wohl zum Schluß der Aktion installieren da mit Vertrag Geld einbringt). Für Wettbewerber wird die Telekom eher keine Hausanschlüsse legen, wenn Du im eigenwirtschaftlichen Ausbau den Auftrag stornierst und gleichzeitig hoffst, dann den Vertrag über einen Wettbewerber zu bekommen. Denn ohne Hausanschluß wird das schwierig.

  • Das würde ich empfehlen. Denn es stellt sich die Frage nach der Art des Ausbaus. Gefördert, dann könnte der Hausanschluß ohne Vertragsbindung gelegt werden, aber wann wäre nicht klar (ohne Vertrag würde die Telekom diese wohl zum Schluß der Aktion installieren da mit Vertrag Geld einbringt). Für Wettbewerber wird die Telekom eher keine Hausanschlüsse legen, wenn Du im eigenwirtschaftlichen Ausbau den Auftrag stornierst und gleichzeitig hoffst, dann den Vertrag über einen Wettbewerber zu bekommen. Denn ohne Hausanschluß wird das schwierig.

    Sehe ich nicht so. Wenn die Verfügbarkeitsanzeige bei einem Wettbewerber die Verfügbarkeit anzeigt, spricht nichts dagegen bei der Telekom zu stornieren und bei beispielsweise 1&1 zu bestellen. Ich habe es genauso gemacht. Telekom storniert und bei 1&1 bestellt, GLasfasermodem für 0 EUro anstatt 50 EUro und 10 Monate Gigabit für lau, waren doch gewichtige Argumente. Und wir hätten auch nur einen Hausanschluss bestellen können, denn in unserer Stadt war eigenwirtschaftlicher Ausbau. Ich habe nicht das Gefühl gehabt benachteiligt zu werden, mir ist es aber auch egal ob ich den Anschluss vier Wochen früher oder 4 Wochen später erhalte. Die Telekom verdient aber trotzdem mehr an mir bei 1&1 als nur mit einem reinen Hausanschluss. Und es ist ja nicht so, dass sich alle um einen Glasfaseranschluss schlagen (mal von 16 Mbit Gebieten abgesehen). Glasfaser leidet ja mehr an UNterbuchung als Überbuchung.


    Und zum EIntritt der Glasfaser ins Haus: Es wird ein AUskundungsprotokoll erstellt, wo genau festgelegt wird, wo was laufen soll, damit niemand hinterher sagen kann: So war es nicht abgesprochen oder geplant

  • Sehe ich nicht so

    Hätte ich jetzt auch gesagt. Der Telekom dürfte es finanziell nicht groß schaden, wenn man 1&1 als Provider wählt. Sie bringt ihr Vorleistungsprodukt an den Mann und hierfür sind genau die gleichen Arbeiten nötig, wie auch für die Herstellung des Anschlusses für einen direkten Telekom-Kunden. Der Kunde zieht jedoch derzeit großen Nutzen daraus, nicht bei der Telekom abzuschließen.

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